„Bei uns kommt die Energie im doppelten Sinn von oben“
Beim Klimaschutz wollte die Pfarre Wels-St. Stephan vorbildlich sein. Der Solarstrom kommt seit Sommer von den Dächern der Pfarre und des Pfarrcaritas-Kindergartens. St. Stephan ist damit der größte kirchliche Photovoltaik-Betreiber Oberösterreichs.
Ausgabe: 2017/45
07.11.2017 - P. Stütz
Schon lange wälzte die Pfarre Wels-St. Stephan Pläne für eine Photovoltaikanlage. Mit dem voestalpine-Forscher Rupert Puntigam stieß dann der richtige Experte zur Pfarre. Das steile Kirchendach war zwar aufgrund der Eternitbauweise nicht geeignet für die Photovoltaikanlage. Dafür sind aber die
Voraussetzungen bei den Flachdächern der anderen Pfarrgebäude ideal. Somit konnte Wels-St. Stephan zum größten kirchlichen Photovoltaikbetreiber Oberösterreichs (mit einer Leistung von 130 kWp) werden. Beachtlich: Die beiden Anlagen, die seit Sommer in Betrieb sind, produzieren achtmal mehr Strom, als die Pfarre im Schnitt braucht. Der Überschuss fließt ins örtliche Stromnetz.
Energie von oben
„Die Energie kommt jetzt in der Pfarre im doppelten Sinn von oben“, sagt Pfarrer Peter Neuhuber. Spirituell-göttlich und ganz profan durch den Solarstrom. Man wolle mit diesem Projekt als Pfarre Vorbildwirkung erzielen, so der Pfarrer. Für die Klimabündnispfarre St. Stephan waren neben dem Umweltschutz auch ökonomische Überlegungen ausschlaggebend, auf Solarstrom zu setzen. „In sieben bis zehn Jahren sind die Anlagen abbezahlt“, sagt Heide Tschom, die vom Finanzausschuss federführend in das Projekt involviert war. Sowohl beim Strombezug als auch finanziell macht das Projekt die Pfarre unabhängiger. „Wir Pfarren müssen in Zukunft schauen, wie wir überleben können“, sagt Peter Neuhuber. Eine Stromtankstelle, die künftig den Mitarbeiter/innen der Pfarre zur Verfüung stehen soll, rundet die Sache ab. Eine Vision ist außerdem, bei einem Welser E-Carsharing-Projekt als Pfarre mitzutun.«