Geistliches Training ohne Übertreibung, ohne Doping führt mich hinaus ins Weite. Aus der Serie "Sport und Spiritualität", Teil 3 von 4 von P. Erhard Rauch SDS.
Ausgabe: 2016/32, Doping, Sport und Spiritualität,
10.08.2016 - P. Erhard Rauch SDS
Sportlicher Wettbewerb geht davon aus, dass jede/r die gleichen Voraussetzungen hat, um einen fairen Vergleich der Leistungen zu ermöglichen. Selbst in den Sportarten, die stark vom Material abhängig sind, gibt es genaue Vorschriften, wie die Ausrüstung angefertigt werden muss, damit alle Sportlerinnen und Sportler möglichst gleiche Chancen bekommen.
Unlautere Mittel
Und trotzdem gibt es Ungleichheit: Der individuelle Körperbau der einzelnen Menschen, die Anzahl der Athletinnen und Athleten, aus der ein Land wählen kann. So gab es seit jeher immer auch ein Wettrennen um die besten Voraussetzungen: Training, die beste Ernährung, leider auch Doping, um mit unlauteren Mitteln den Gegner auszutricksen. Gesundheit wird dem Erfolg geopfert.
Wertordnung
Dahinter steht eine Wertordnung, die nicht nur von den einzelnen Sportlerinnen und Sportlern abhängt; oft gibt es den nationalen Druck eines Staates, die Erwartungen der Medien, den Fanatismus der Fans. Der ursprüngliche Sinn des Sportes, die Beherrschung des Körpers, geht dadurch verloren.
Einschleichen von Fehlformen
Können sich solche Fehlformen auch in mein geistliches Leben einschleichen? Welche Wertordnung steht hinter meinem religiösen Alltag? Geht es um Ansehen, Ehrgeiz, im Rampenlicht stehen? Wird mein Reden und Tun vor Gott und vor den Menschen verkrampft und floskelhaft? Neige ich zu Übertreibung?
Singen und spielen
Dort wo Glaube, Religion und Gottesbeziehung mich nicht zur Freiheit und zur Freude führen, läuft etwas falsch. Geistliches Training ohne Übertreibung, ohne Doping führt mich hinaus ins Weite! Vor Gott brauche ich kein Hochleistungssportler zu sein, vor ihm will ich singen und spielen, wie es im Psalm 57 heißt.