Pax Christi OÖ weist Vorwurf des Antisemitismus zurück
Pax-Christi-Mitglied Meinrad Schneckenleithner zur Kritik an Israel: „Dass die Besatzung von Palästinensergebieten völkerrechtswidrig und zu beenden ist, muss man sagen dürfen".
Bei einer Pressekonferenz am 1. Juni 2017 über „Oberösterreichs Interreligiösen Kalender“ beklagte Dr. Anna Mitgutsch von der Israelitischen Kultusgemeinde Linz das neuerliche Aufflammen des Antisemitismus. Im Blick auf die Religionen sagte sie: „Das harmonische Miteinander stimmt auf der Führungsebene. Die Kultusgemeinde hat zur katholischen Kirche schon sehr lange gute Beziehungen. Aber eine Stufe drunter sieht es nicht so gut aus. Der Antisemitismus ist im Steigen begriffen. Das macht uns betroffen.“ Als Beispiel nannte Mitgutsch einen Vortrag, den Pax Christi Oberösterreich zum Thema „Der Nahostkonflikt und die Rolle der Europäischen Union“ am 26. Mai 2017 veranstaltet hatte. Referent war der palästinensische Botschafter Salah Abdel Shafi. Mitgutsch war mit zwei weiteren Mitgliedern der Kultusgemeinde beim Vortrag und kritisierte, dass sie keine Gelegenheit hatten, ihre Gegenargumente vorzubringen, und dass sich im Saal „Geschimpfe“ breitmachte, als sie lediglich Fakten darlegen wollten. Außerdem ist in der Einleitung zum Vortrag Israel als Diktatur bezeichnet worden. Für die Einleitung entschuldigt sich Oberösterreichs Pax-Christi-Vorsitzende Christine Schacht im Gespräch mit der KiZ umgehend: „Das war ein Fehler. Wir werden uns deswegen auch direkt an die Kultusgemeinde wenden.“ Pax-Christi-Mitglied und Moderator des Abends Meinrad Schneckenleithner betont mit Nachdruck: „Die Politik des Staates Israel ist kritisiert worden. Das ist nicht antisemitisch. Dass die Besatzung von Palästinensergebieten völkerrechtswidrig und zu beenden ist, muss man sagen dürfen.“ Er weist ausdrücklich den Vorwurf des Antisemitismus zurück und hält fest: Die Mitglieder der Kultusgemeinde sind mindestens so ausführlich wie alle anderen Zuhörer zu Wort gekommen, es war aber eine gespannte Stimmung im Saal.