Die Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus ist keine rein historische Beschäftigung, sagte Bischof Manfred Scheuer bei der Befreiungsfeier in Mauthausen. Auch an anderen Orte in Oberösterreich wurde gedacht.
Die Feier im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen ist die größte Gedenk- und Befreiungsfeier weltweit. Laut Veranstalter kamen am 7. Mai 2017 über 7000 Menschen. Das Gedenken stand besonders im Zeichen von zwei Themen: „Internationalität verbindet“ erinnert an die Tatsache, dass über 90 Prozent der Opfer weder Deutsche noch Österreicher waren. Das andere Thema galt der Gedenkarbeit, die sich bald verändern wird. Heuer konnten noch zehn Überlebende an der Feier teilnehmen, doch bald wird niemand mehr persönlich von den Geschehnissen im Lager erzählen können.
Beim ökumenischen Gottesdienst erinnerte Bischof Manfred Scheuer an die Menschen, die der Barbarei standgehalten und sich nicht am Unrecht beteiligt haben. Aufgabe der Nachkommen sei es, den Opfern zuzuhören: „Die Vergangenheit lässt sich nicht durch Verschweigen oder Vergessen ungeschehen machen. Zeit heilt nicht einfach die Wunden. Was verdrängt wird, beginnt als Leiche im Keller zu stinken.“
Weitere Gedenken
An die Opfer der Nationalsozialisten wurde u. a. Ende April in Ansfelden und in Wels mit Bischof Michael Bünker erinnert, sowie am 5. Mai in Spital am Pyhrn. Bei der Feier im ehemaligen Konzentrationslager Gusen am 6. Mai war mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen erstmals ein Staatsoberhaupt zu Gast. Er begegnete betagten ehemaligen polnischen und französischen Häftlingen. «