Wort zum Sonntag
Rund um eine rumänische Freikirche in Linz entwickelte sich in den letzten Tagen ein Cluster mit weit über 100 Corona-Infizierten. Nur zwei Kilometer vom Standort der Freikirche entfernt befindet sich die katholische Pfarre Linz-St. Peter im Stadtviertel Spallerhof. Dort wäre am vergangenen Sonntag ein größeres Fest am Programm gestanden. „Das haben wir natürlich aufgrund der aktuellen Entwicklungen gleich auf September verschoben“, erzählt Pfarrer Franz Zeiger im Gespräch mit der KirchenZeitung. Noch Ende Juni konnte er sein 20-Jahr-Jubiläum als Pfarrer am Spallerhof samt Patrozinium mit der Pfarrbevölkerung und dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger feiern. Doch bei den Corona-Infektionen kann sich die Lage schnell ändern. „Die Leute waren bei uns sowieso immer vorsichtig, auch nach den Lockerungen“, betont Zeiger. So begrüßt etwa ein Babyelefant die Kirchenbesucher/innen beim Eingang und erinnert an das Abstandhalten.
Nun hat die Linzer Pfarre jedoch einige Lockerungen zurückgenommen. Es muss während der Messe der Mund-Nasen-Schutz getragen werden, es wird wieder weniger gesungen und die Kommunion können die Gläubigen auf einem Silbertablett empfangen, damit die Ansteckungsgefahr minimiert wird. Zudem wurden die Weihwasserbecken wieder entleert. Ein Begrüßungsdienst achtet auf die Desinfektion der Hände und stellt bei Bedarf Schutzmasken zur Verfügung. „Wir wollen auf der sicheren Seite bleiben“, sagt Franz Zeiger.
Die Pfarre St. Peter setzt somit das um, was die Diözese Linz für die Pfarren und pastoralen Orte in den betroffenen Bezirken Linz-Stadt, Linz-Land, Wels-Stadt, Wels-Land und Urfahr-Umgebung vorerst bis zum 10. Juli vorgibt.
Dazu zählt etwa auch, dass die für diesen Zeitraum geplanten Feiern der Erstkommunion und Firmung (erneut) zu verschieben sind. „Die Gefahr einer Ansteckung ist eine bleibende Realität. Daher wurde vorausschauend auch immer darauf aufmerksam gemacht, dass zum Schutz der Bevölkerung lokal oder regional wieder stärkere Einschränkungen temporär notwendig werden können“, betonte Generalvikar Severin Lederhilger in einer Aussendung.
Mit der raschen Reaktion wollen Pfarren wie St. Peter dazu beitragen, dass sich die Lage nicht weiter verschlechtert. Nicht zuletzt soll das Szenario, dass Gottesdienste wie im Frühjahr nochmals ausgesetzt werden müssen, abgewendet werden. Für sehr viele Gläubige sei die spirituelle Begegnung und Eucharistie ganz zentral, meint Zeiger: „Der Mensch braucht Gemeinschaft.“ Auch aus diesem Grund wird es nach den Sonntagsmessen weiterhin ein Pfarrcafé geben. «
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