Wort zum Sonntag
Äthiopien durchlebte in letzter Zeit schlimme Krisen – Heuschrecken, Dürre, Überschwemmung, dazu die jüngsten blutigen Konflikte in der Region Tigray. „Corona ist dort eine verhältnismäßig kleine Sorge“, erzählt Jugend-Eine-Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer, der Außenminister Schallenberg nach Äthiopien begleitete. Ein Bericht der International Crisis Group sieht die Lage in Äthiopien als eine der zehn Krisen, die 2021 besonders brisant sind. 20 Millionen Menschen sind auf Hilfe angewiesen. 14 Millionen gelten als chronisch unterernährt, schildert Schallenberg die schwierige Lage. In Gesprächen mit Präsidentin Sahle-Work Zewde und Außenminister Demeke Mekonnen setzte er sich für den Zugang von Hilfsorganisationen nach Tigray, das Eingehen auf Vermittlungsangebote der Afrikanischen Union und die unabhängige Untersuchung aller Menschenrechtsverletzungen ein.
Auf seiner Reise besuchte Schallenberg ein Partnerprojekt von Jugend Eine Welt. In Addis Abeba absolvieren 20 junge Erwachsene einen Kurs für Solartechnik und erhalten Zukunftsperspektiven. Über 250 Studierende haben die dreijährige Ausbildung abgeschlossen, 900 einen Kurz-Qualifizierungskurs. Außerdem erhalten im Partnerprojekt 400 Kinder und Jugendliche täglich eine warme Mahlzeit.
Weiters besuchte Außenminister Schallenberg ein Flüchtlingslager mit 25.000 Menschen. Rund 60% der Bewohner sind minderjährig. Österreich stellt drei Millionen Euro zur Verfügung, davon geht jeweils ein Drittel an das Welternährungsprogramm, das Internationale Komitee des Roten Kreuzes und an österreichische NGOs.
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