Wort zum Sonntag
Kardinal Sako, was erwarten Sie sich vom Papstbesuch im Irak?
Kardinal Sako: Papst Franziskus wird eine Botschaft der Liebe, Brüderlichkeit, Versöhnung, Toleranz und Achtung des Lebens, der Vielfalt und des Pluralismus mitbringen. Alle Iraker müssen begreifen, dass die Gewalt ein Ende haben muss und alle gemeinsam ihr Land wiederaufbauen müssen. Der Papst sät. Wir müssen wässern und Gott wird sich darum kümmern, dass es zu wachsen beginnt. Nur so ist ein Leben für alle in Würde und Freiheit möglich.
Gibt es nicht auch zu hohe Erwartungen?
Sako: Wir alle sehnen den Besuch von Papst Franziskus herbei, aber wir wissen auch, dass der Papst nicht alle unsere Probleme lösen kann. Auch nicht jene der Christen im Land. Es hängt sicherlich nicht vom Papst ab, ins Ausland ausgewanderte Christen in den Irak zurückzubringen oder dass Christen ihr beschlagnahmtes Eigentum zurückbekommen. Hier ist ganz eindeutig die irakische Regierung gefordert, rechtliche und materielle Bedingungen für die Rückkehr zu schaffen.
Wie sieht Ihre Vision für den Irak aus?
Sako: Wir Christen sind stolz auf unsere irakische Identität. Der Irak ist unsere Heimat. Darin fühlen wir uns auch von Papst Franziskus bestärkt. Die irakische Kirche unterstützt alle Bemühungen der Regierung zur Wiederherstellung von Stabilität und zur Bekämpfung der Korruption. Der Irak muss zum Heimatland aller Menschen werden, ungeachtet ihrer Religion oder Ethnizität. Alle Einwohner müssen Bürger mit gleichen Rechten und Pflichten sein.
Das Interview mit Kardinal Sako führte die Initiative Christlicher Orient.
Freitag, 5. März
Treffen mit Ministerpräsident Mustafa al-Kadhimi, Besuch bei Staatspräsident Barham Salih, Begegnung mit Politikern, Vertretern der Zivilgesellschaft und Diplomaten, Begegnung mit Bischöfen, Priestern, Ordensleuten, Seminaristen und Katecheten in der syrisch-katholischen Sayidat-al-Nejat-Kathedrale in Bagdad
Samstag, 6. März
Besuch bei Großajatollah Ali al-Sistani in Nadschaf, Interreligiöses Treffen in der Ebene von Ur – Heimat Abrahams, Messe in der chaldäischen Kathedrale Sankt Josef in Bagdad
Sonntag, 7. März
Begrüßung in der Autonomen Region Kurdistan, Gebet für die Opfer des Krieges in Hosh al-Bieaa in Mossul, Besuch der Gemeinde von Karakosch, Messe im Franso-Hariri-Stadion in Erbil
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