Wort zum Sonntag
Angesichts einer anhaltend geringen Zahl von Kandidaten könnte die Ausbildung auf wenige Standorte (München, Münster und Mainz) konzentriert werden, wenn die Bischöfe einem Vorschlag zustimmen, den eine Arbeitsgruppe der Deutschen Bischofskonferenz nun vorgelegt hat.
Mehrere deutsche Diözesen haben bereits Kritik daran geübt. Die Bischofskonferenz-Arbeitsgruppe betonte, dass dieser Vorschlag „Grundlage für weitere Diskussionen und Überlegungen“ sein soll und dass noch keine Entscheidung über die Standorte gefallen sei. Früher hatte – mit Ausnahme der ostdeutschen Diözesen – fast jede Diözese ein eigenes Priesterseminar. Angesichts der sinkenden Zahl der Priesteranwärter hatten sich in den letzten Jahren bereits mehrere Diözesen in Gruppen zusammengetan, um ihre Priesteranwärter gemeinsam auszubilden.
In Österreich gibt es heuer laut Kathpress 32 Priesterweihen. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr mit 28 neuen Priestern. In der Priesterausbildung gibt es hierzulande bereits seit einigen Jahren diözesanübergreifende Kooperationen. So leben und studieren die Seminaristen aus den drei ostösterreichischen (Erz-)Diözesen Wien, Eisenstadt und St. Pölten unter einem Dach in Wien. Auch die Diözesen Innsbruck und Feldkirch bzw. die Diözesen Graz-Seckau und Gurk-Klagenfurt bereiten ihre Priesteramtskandidaten gemeinsam vor. Weitere Priesterseminare unterhalten die Erzdiözese Salzburg und die Diözese Linz, das Stift Heiligenkreuz (Leopoldinum) sowie der „Neokatechumenale Weg“ (Redemptoris Mater) in Wien. Für die Priesterkandidaten der österreichischen Diözesen gibt es das Propädeutikum als Einführungsjahr in einem gemeinsamen Angebot. Die akademische Ausbildung findet an einer der staatlichen Katholisch-Theologischen Fakultäten oder kirchlichen Einrichtungen wie der Katholischen Privat-Universität Linz (KU) und der Hochschule Heiligenkreuz statt.
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