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Die vorherrschende „katholische“ Meinung, Frauen in Abhängigkeit von Männern zu halten, belegt ein Ausspruch von Papst Pius X. 1906 bei einer Privataudienz gegenüber der Wienerin K. Theimer: „Die Frau in den Parlamenten, das fehlte gerade noch! Gott bewahre uns vor dem politischen Feminismus!“ Klar, wenn man mit dem Beginn des Jahrhunderts Vergleiche zieht, hat sich schon was getan. Eine große Enttäuschung bei den Frauen ortet der Artikel der damaligen Frauenbeauftragten Gabriele Kienesberger allerdings beim II. Vatikanischen Konzil. „Die Öffnung des Diakonats schien nahe und die schrittweise Entwicklung zum Priesteramt für Frauen wurde als eine Frage der Zeit angesehen. (...) Papst Paul VI. hat durch seine Erlässe und Entscheide manche Hoffnungen der Konzilszeit zunichte gemacht. (...) Seine als „antifeministisch“ bezeichente Linie hat Johannes Paul II. verschärft fortgesetzt.“ Abschließend verweist die Autorin des Artikels auf die evangelische, die altkatholische und die anglikanische Kirche und stellt die Frage: „Dürfen / müssen römisch-katholische Frauen auf das 21. Jahrhundert hoffen?“
Sommerstift ’99: Eine Ferienaktion der Kirchenzeitung bewarb den Besuch der OÖ. Stifte. In der Kurzbeschreibung der acht Stifte fehlten weder die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln noch die Gastronomie vor Ort. Per Postkarte wählten die Leser/innen ihr Lieblingsstift und konnten auf den Gewinn eines 500-Schilling-Gutscheines für den Klosterladen hoffen.
Lesetipps: Jene drei Bücher, die hier empfohlen wurden, behandeln die Themen „Sekten“, „Drogen“ und „Alkoholprobleme“. Ob das wohl die richtige Urlaubslektüre war?
Schlusspunkt: Das Zitat auf der letzten Seite lautete am 15. Juli 1999: „Woran junge Menschen gar kein Interesse haben: Heiraten, Bescheidenheit und Politiker.“ Was das Heiraten betrifft, hat sich wohl wenig geändert. Beim dritten Punkt müsste man heute auf jeden Fall gendern!
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