Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
Basis für das Projekt war eine Schreibwerkstatt unter Leitung der aus Tschetschenien stammenden Journalistin Maynat Kurbanova und ein Workshop, geleitet von der Linzer Fotografin Zoe Goldstein, in dem die Bilder entstanden sind.
Die Geschichten der jungen Oberösterreicher/innen mit tschetschenischen Biografien sind Momentaufnahmen aus ihrem Leben - einem Leben zwischen Zuschreibungen und Wirklichkeit, in dem Vorurteile gegenüber ihrer Herkunft zum Alltag gehören und in dem Abweichungen von diesen Zuschreibungen als Ausnahmen abgetan werden.
Die vorgetragenen Geschichten wurden im zweisprachigen Buch „Stimm*Raum“, das vor kurzem im Bayer Verlag auf Deutsch und Tschetschenisch erschienen ist, zusammengetragen. Sie erzählen von Sehnsüchten und Visionen, von Liebe und Leidenschaft, vom Garten der Großeltern und Omas Essen, von Kindheitserinnerungen und Maulbeeren, die Emma, eine der Stimm*Raum-Teilnehmer/innen in Österreich vergeblich gesucht hat, kurz nach dem sie aus Tschetschenien hierhergekommen ist. Die Geschichten handeln häufig „ganz nebenbei“ auch von Krieg und Flucht. Die meisten Jugendlichen sind als Kleinkinder nach Österreich gekommen. Das, was sie in der frühen Kindheit erlebt und bis jetzt verdrängt haben, kommt nun in ihren Texten zum Ausdruck. Selbst wenn die jungen Menschen über den Krieg und über das erlebte Leid schreiben, klingen sie weder anklagend noch wehleidig. Im Gegenteil - sie bejahen das Leben und die Erfahrungen, die sie gemacht haben.
Gerhard Ruiss war einer der prominenten Leser, der gemeinsam mit Karikaturist Gerhard Haderer, Journalistin und Autorin Mathilde Schwabeneder, Kunstaktivistin Andrea Hummer, Schriftsteller und Slam-Poet René Bauer, Chordirigentin des Landestheaters Linz Elena Pierini, Musiker Philipp Kroll der Band Texta, Künstlerin Claudia Hochedlinger, Stimm*Raum-Projektleiterin Sabine Kerschbaum von der Soziale Initiative sowie Katharina Fernandez-Metzbauer von der Integrationsstelle des Landes Oberösterreich, die Texte der jungen tschetschenischen Autor/innen vorgestellt hat. Moderiert wurde der Abend vor rund 200 Besucher/iinnen von Satiriker und Kabarettist Klaus Oppitz.
Die Bilder der Jugendlichen, die unter dem Titel „Daheim“ im Rahmen von Stimm*Raum entstanden sind, können noch bis 27. März im Auditorium des Kunstmuseum Lentos besichtigt werden. Die Ausstellung wurde von der Linzer Fotografin Zoe Goldstein kuratiert. Die Bilder und das Buch können käuflich erworben werden. Der Reinerlös aus dem Bücher-und Bilderverkauf geht an karitative Projekte der Sozialen Initiative und kommt Kindern, Jugendlichen und Familien in prekären Lebenssituationen zugute.
Die Soziale Initiative gGmbH mit ihrer Zentrale in Linz bietet im Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe, dem Sozialministeriumservice und im Auftrag von Gemeinden und Städten Betreuung, Begleitung und Beratung von Kindern, Jugendlichen und Familien in ganz Oberösterreich an. Mit über 25 Jahren Erfahrung und einer breiten Angebotspalette unterstützt sie mit ihren 500 Mitarbeiter/iinnen Menschen in belastenden Lebenssituationen in den Bereichen Erziehung, Wohnen, Schule und Arbeit. Die persönliche und soziale Entwicklung zu fördern und das Potenzial Einzelner und der Gemeinschaft zu stärken, sind zentrale Anliegen.
Da es in besonderen Lebenssituationen oft ganz eigener Ideen und Lösungen bedarf, gibt es zusätzlich zu den bestehenden Angeboten der einzelnen Geschäftsfelder immer wieder Sonderprojekte
Mehr Informationen dazu auf www.soziale-initiative.at
Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
BÜCHER_FILME_MUSIK
KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
MEIST_GELESEN