„Eine gute Alternative“, „praktisch“, „unkompliziert“ – so lesen sich die anonymen Rückmeldungen auf den ersten Online-Ehevorbereitungskurs am 24. Mai. Vier Paare haben den eintägigen Kurs, der normalerweise mit Anwesenheit in Seminarform stattfindet, im Internet erlebt. Per Videokonferenz haben sie von zu Hause aus teilgenommen. Auch wenn die Corona-Beschränkungen mittlerweile gelockert sind, stehen weitere fünf Online-Kurse (ganztägig und mehrteilig) auf dem Programm und sind gut gebucht. Diese Kurse sind vor allem für Paare gedacht, die zur Risikogruppe gehören bzw. bei denen es zeitlich besser möglich ist.
„Ich habe darauf gedrängt, dass wir hier mit der Zeit gehen“, erzählt Verena Bieregger. Die Paarberaterin und Hochzeitsplanerin hat den Online-Umstieg als Teilnahmerin an einer anderen Ausbildung selbst erlebt. Für die Ehevorbereitung wurde überlegt, welche Anpassungen für die neue Kursform notwendig sind. So wurden Unterlagen vorab verschickt und eine Bildschirmpräsentation erstellt. „Uns war es aber wichtig, viel mit den Paaren im Gespräch zu sein und nicht einfach nur vorzutragen – so wie bei den Kursen mit Anwesenheit“, sagt Bieregger.
Wichtig ist natürlich vor allem, dass die Technik funktioniert – also alle Paare im virtuellen Seminarraum hör- und sehbar sind. „Wir haben daher eine Woche vor dem Kurs einen kurzen technischen Check gemacht, ob alles läuft“, sagt Birgit Detzlhofer. Die Beraterin für psychosoziale Fragen gehört ebenfalls zu den Referentinnen. Sie betont, dass der Online-Kurs „anders“ ist, er habe im Vergleich zur klassischen Form Vor- und Nachteile: So seien beispielsweise weniger Gruppengespräche, dafür aber mehr Partnergespräche möglich. Dass die Paare in der gewohnten Umgebung – in ihrer Wohnung – bleiben, könne sowohl Vor- als auch Nachteil sein. Durch die technische Vermittlung bekomme man die Atmosphäre nicht so gut mit, ist Detzlhofers Erfahrung. Verena Bieregger ist dagegen durchaus der Meinung, dass die Referentinnen eine visuelle Rückmeldung bekommen.
Beide Referentinnen betonen, dass der Kurs sicher keine „Ehevorbereitung light“ – also keine inhaltliche Vereinfachung ist. „Wir werden nach den nächsten fünf Kursen wieder eine Reflexion haben. Wenn wir sehen, dass sich die Qualität nicht halten lässt, hören wir mit den Online-Kursen wieder auf“, sagt Verena Bieregger. Birgit Detzlhofer, die Kurse mit Anwesenheit vorzieht, betont, dass der Online-Kurs klare Vorgaben hat: „Die Kinderbetreuung muss geregelt sein, damit die Paare sich wirklich mit der eigenen Beziehung beschäftigen können.“ Und Verena Bieregger ergänzt: „Als Referentin muss man im Online-Format die Zügel etwas strenger halten und zum Beispiel vorgeben, wer gerade am Wort ist: Sonst reden alle durcheinander.“ Aber wenn man das weiß, funktioniert es auch. «
Informationen: www.beziehungleben.at
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