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Lange war es still in den Kinosälen. Die Corona-Zeit hat die Kino- und Filmbranche hart getroffen. Schön langsam nimmt die Kinowelt wieder Fahrt auf. Im Kino Ebensee und im Stadtkino Gmunden werden seit Mitte Juni wieder Filme gezeigt. Untätig war Michael Kienesberger von der „Kulturinitiative 08/16“ in Gmunden trotzdem nie. Kienesberger erzählt: „Wir waren ja auch in Zeiten von Corona sehr aktiv. Wir verschenkten einen Teil unseres DVD-Bestandes an unser Publikum – frei nach dem Motto ‚Wir spielen bei euch zu Hause’. So versandten wir hunderte DVDs. Das kam in dieser – für alle herausfordernden – Zeit sensationell gut an.“
Für einen Filmabend im Wohnzimmer stellte die Kulturinitiative „ki-08/16“ auch Filme zum „Streamen“ über das Internet auf den heimischen TV-Bildschirm zur Verfügung: „Mit dem Video-on-Demand für österreichische Kinos konnten wir auch über 200 Kinofreunde animieren, Kinofilme zu Hause zu streamen und ihr Kino zu unterstützen.“ Überraschend war für Kienesberger, dass der Streaming-Dienst „vor allem beim jüngeren Publikum und bei Leuten, die noch immer nicht gerne fortgehen, sehr gut ankam“. Wichtig war der Kulturinitiative in der Corona-Zeit, den Kontakt zum Publikum nicht zu verlieren. Mit 800 Fördernden kann diese auf ein großes Stammpublikum bauen. „Die Besucher und Besucherinnen kommen nicht nur wegen der Filme, sondern auch wegen der Atmosphäre und um sich im Freundeskreis zu treffen.“ Obwohl das Stadttheater bzw. -kino sehr groß ist, können aufgrund der Corona-Beschränkungen pro Vorstellung max. 150 Kinofans statt 400 Platz nehmen.
Am 14. Juli präsentiert die Kulturinitiative im Stadtkino Gmunden den Film „The Peanut Butter Falcon“ – ein Sommermärchen über Freundschaft, über Träume und warum man nicht unbedingt einen Arztbesuch erwägen muss, wenn man Visionen hat. Bereits vorher gibt es ein besonderes Open-Air-Sommerkino-Erlebnis: am Fr., 10. Juli, um 21.30 Uhr wird auf der Esplanade „Bohemian Rapsody“ über die Leinwand flimmern. Sicher mit Seeblick und vielleicht mit Sonnenuntergang.
Mit Null Euro Umsatz, aber ohne gesundheitliche Schäden hat die Starmoviegruppe mit den OÖ-Standorten in Peuerbach, Steyr, Regau, Ried und Wels die intensive Corona-Phase überstanden. Ab Juli soll wieder Programm geboten werden. Einiges gilt es jetzt zu bewältigen, berichtet Geschäftsführer Hans-Peter Obermayr: „Einerseits ist unsere Branche sehr vom internationalen Filmmarkt abhängig. Gibt es zum Beispiel in den USA oder Frankreich noch größere Probleme, werden große Filmstarts verschoben. Die beste Medizin zur baldigen Genesung der Kinobranche sind jedoch große und neue Filmproduktionen, die ein breites Publikum zu einem gemeinsamen Kinoerlebnis motivieren.“
Obermayr braucht auch dringend mehr staatliche Unterstützung, um die Verluste kompensieren zu können: „Die Corona-Kurzarbeit – ca. 22 Prozent der Lohnkosten trägt auch hierbei das Unternehmen – ist ein sehr guter erster Schritt. Beim ‚Fixkostenzuschuss’ wird es sehr darauf ankommen, welche Positionen man diesem zurechnen darf. Man darf aber nicht vergessen: Die Star-Movie-Kinobetriebe wurden Mitte März behördlich geschlossen, das bedeutet 100 Prozent Umsatzentgang!“ – Was das Programm betrifft, freut sich Obermayr auf die nächsten Filmstarts: „Mulan“ im Juli und „Wonder Woman 1984“ im August. Die MET-Opern-Saison mit Aufzeichnungen aus den letzten Jahren startet im Oktober, davor können sich Klassik-am-Dom-Fans mit „David Garrett – live in Verona“ aufwärmen. Das Konzert wird am 30. August live in den Kinosaal übertragen. «
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