KOMMENTAR_
Markus freilich, der Erste unter den Evangelisten, setzt an den Beginn der Leidensgeschichte Jesu noch eine andere Geschichte: Von jener Frau erzählt er, die Jesus fast verschwenderisch mit kostbarem Öl gesalbt hat und die damit den Unmut der Umstehenden hervorgerufen hat. „Sie hat ein gutes Werk getan“, verteidigt sie Jesus.
Im guten Werk liegt also die Zustimmung, in der Glaube zum Ausdruck kommt.
Begeisterung für Jesus, überhaupt: der Glaube an Gott äußert sich nicht allein oder nicht so sehr im Jubeln und in einer Hosanna-Frömmigkeit. Die berührende, fast intime Geste jener Frau im Haus Simons deutet an, worauf es ankommt: ob man mit dem Herzen bei Jesus ist. Ihre Zustimmung ist eher eine Zuneigung. Ein starker Trost liegt darin, dass Markus diese Begegnung an so markanter Stelle erzählt. Ob einer schüchtern ist oder gesellig, ist nicht wesentlich. Auch nicht daran, wie groß die Anhängerschaft ist. Glaube muss nicht redselig oder wortgewaltig sein. Auch ein ruhiger, ein zurückhaltender Mensch kann ein „begeisterter“ gläubiger Mensch sein – weil er den Geist Gottes in seinem Inneren Platz einräumt. Im Tun der Hände, im guten Werk, zeigt es sich.
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