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Kennen Sie das? Sie treffen sich in netter Runde mit Freundinnen und Freunden. Auf dem Tisch liegen ein paar Handys herum. Immer wieder greift der eine oder die andere Gesprächspartner:in mitten in der Erzählung zum Smartphone, um Nachrichten zu checken, Seiten im Internet zu lesen, ein Foto zu bearbeiten oder sonst etwas Wichtiges, Unaufschiebbares, Spannendes zu erledigen. – Dieses Verhalten kommt nicht nur im privaten Umfeld vor: auch bei Konferenzen, Sitzungen, sogar in Konzerten klinken sich Menschen unserer Zeit immer wieder kurz aus und verschwinden hinter ihrem Smartphone. Sie steigen aus und lassen ihr Gegenüber kurz verschwinden.
Was persönlich als kränkend empfunden wird, wurde nun auch wissenschaftlich untersucht und mit einem Wort benannt: „Phubbing“. Es kommt vom Wort „phone“ und „to snub“, bedeutet jemanden mit dem Handy vor den Kopf stoßen. Wer phubbt, ignoriert sein Gegenüber zugunsten seines Smartphones, erklärt dazu Autor Yeslam Al-Saggaf, der darüber ein Buch geschrieben hat. Studien haben gezeigt, dass elterliches Phubbing dazu führt, dass sich Kinder sozial von ihren Eltern entfremdet fühlen. Phubbing verhindere Bindungen und erschüttere das Vertrauen. Das klingt heftig. – Wie gut, dass wir es selbst in der Hand haben, wie oft und wann wir mit dem Handy phubben.
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