Er ist Militärdekan i. R. und in seiner Pension Aushilfspriester im Dekanat Prutz in Tirol.
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Als nun Petrus ankam, ging ihm Kornelius entgegen und warf sich ihm ehrfürchtig zu Füßen. Petrus aber richtete ihn auf und sagte: Steh auf! Auch ich bin nur ein Mensch. [...] Da begann Petrus zu reden und sagte: Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, 35 sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist. [...] Noch während Petrus dies sagte, kam der Heilige Geist auf alle herab, die das Wort hörten. Die gläubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, konnten es nicht fassen, dass auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde. Denn sie hörten sie in Zungen reden und Gott preisen. Petrus aber sagte: Kann jemand denen das Wasser zur Taufe verweigern, die ebenso wie wir den Heiligen Geist empfangen haben? Und er ordnete an, sie im Namen Jesu Christi zu taufen. Danach baten sie ihn, einige Tage zu bleiben.
Geliebte, wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe. Darin offenbarte sich die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben. Darin besteht die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat.
Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner
Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt,
dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Dies trage ich euch auf, dass ihr einander liebt.
„Ihr mit euren Predigten über die Liebe! Könnt ihr nicht einmal etwas sagen über die Vergeltung, über den Zorn Gottes, der die Sünder trifft, etwas
über Strafe und Gericht?“ Das hat vor ein paar Jahren jemand zu mir gesagt und damit wohl gemeint, dass er etwas hören möchte über Sachen, die ihn vom Sockel reißen, die sozusagen „einschlagen“.
Vielleicht hängt es am Wort „Liebe“, das in unserer Sprache nicht immer richtig verstanden wird. In einer etwas freieren Übersetzung des Johannesbriefes heißt es: „Lasst uns gut zueinander sein. Wer gut zum anderen ist, ist ein Kind Gottes und weiß, wer Gott ist. Wer nicht gut zum anderen ist, weiß nicht, wer Gott ist, denn Gott ist die Liebe, das heißt: Gott ist gut zu uns.“
Ist er das wirklich? Johannes sieht das so: Dass Gott gut zu uns ist, sehen wir daran, dass er seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat.
Er wollte uns das Leben bringen, er hat uns in seinem Sohn Jesus Christus die Hand zur Versöhnung gereicht.
Natürlich, ein Gott, der „dreinfährt“ in den sündigen Menschenhaufen, vor dem man sich bücken und fürchten muss, so ein Gott wäre einfacher zu verkündigen, vor allem den anderen. Aber es ist, beziehungsweise wäre nicht der Gott, von dem Jesus uns Kunde gebracht hat. Es wäre nicht der Gott der „Frohen Botschaft“. Jesus hat uns den Gott des Lebens gezeigt, eben den Vater, der gut ist und es gut mit uns meint.
„Liebe und Griesschmarrn“ ist ein geflügeltes Wort. Viele meinen, damit könnte auch die Liebe gemeint sein, von der die Heilige Schrift spricht. Aber Gott bewahre!
Jesus zeigt uns eine ganz andere Liebe. Eine Liebe, die sogar weh tun kann, eine Liebe, die bis zum Äußersten geht. Bei ihm, Jesus Christus, ist sie
gegangen bis zum Kreuz.
„Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“ Das ist die Liebe, von der die Bibel spricht.
Er ist Militärdekan i. R. und in seiner Pension Aushilfspriester im Dekanat Prutz in Tirol.
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