ist Pfarrerin der evangelischen Pfarrgemeinde A.B. in Lienz.
Die Autorin erreichen Sie unter sonntag@koopredaktion.at
So spricht Gott, der Herr: Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Völkern das Recht. Er schreit nicht und lärmt nicht und lässt seine Stimme nicht auf der Straße erschallen. Das geknickte Rohr zerbricht er nicht, und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht. Er wird nicht müde und bricht nicht zusammen, bis er auf der Erde das Recht begründet hat. Auf sein Gesetz warten die Inseln. Ich, der Herr, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, ich fasse dich an der Hand. Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, der Bund für mein Volk und das Licht für die Völker zu sein: blinde Augen zu öffnen, Gefangene aus dem Kerker zu holen und alle, die im Dunkel sitzen, aus ihrer Haft zu befreien.
In jenen Tagen begann Petrus zu reden und sagte: Wahrhaftig jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist. Er hat das Wort den Israeliten gesandt, indem er den Frieden verkündete durch Jesus Christus; dieser ist der Herr aller. Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat: wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.
In jener Zeit trat Johannes in der Wüste auf und verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren. Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen. In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.
Die Taufe ist eines der Sakramente, die allen christlichen Konfessionen gemeinsam ist. Ob orthodox, katholisch oder evangelisch, als Christen werden wir getauft. Auch Jesus selbst ließ sich taufen. Sein Verwandter Johannes hatte die Aufgabe zugewiesen bekommen, Jesus zu taufen und trägt deshalb den Beinamen „der Täufer“. Johannes mahnte seine Zuhörer zur Buße und Umkehr zu Gott, bevor er mit Wasser taufte. Noch heute ist das sichtbare Zeichen dieser heiligen Handlung das Wasser. Dazu kommen die Worte: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Mit den beiden Elementen ist eine Taufe gültig.
Nicht nur der Vater und der Sohn, sondern auch der Heilige Geist spielt eine wichtige Rolle. Wie schon Johannes vorausgesagt hatte, so sollte Jesus – und alle, die in seinem Namen handeln – mit dem Heiligen Geist taufen. Die Taufe ist kein Bußaufruf mehr, sondern die Zusage der Liebe Gottes. Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn zu uns sandte. In ihm ist die Buße abgeleistet. In seinem Namen ist uns Vergebung verheißen. Wir können die Taufe als Geschenk verstehen. Gott bestätigt uns ohne Vorleistungen, dass wir seine Kinder sind. Er sagt uns auf den Kopf zu, dass der Heilige Geist in unseren Herzen wohnen möchte.
Wer getauft wird, ist beschenkt. Über ihn ist Gottes Gnade ausgegossen; das Versprechen einer Zukunft in Gottes Geborgenheit ist uns gegeben. Im Glauben und nur im Glauben können wir das Geschenk annehmen. Es gilt auf Gottes Zuwendung zu reagieren. Wir können Gottes Liebe zu uns erwidern mit unserem kindlichen Vertrauen zu ihm. Es ist unser Glaube, der all das zum Ausdruck bringt und die adäquate Antwort auf Gottes Gnadengabe ist. „Denn wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden.“ (Markus 16, 16). «
Aus Anlass der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen (18.–25. 1.) kommt das Wort zum Sonntag im Jänner aus verschiedenen Konfessionen.
ist Pfarrerin der evangelischen Pfarrgemeinde A.B. in Lienz.
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