Franziskanerin von Vöcklabruck, Theologin und Pädagogin.
sonntag@koopredaktion.at
Hört auf mich, ihr Inseln, merkt auf, ihr Völker in der Ferne! Der HERR hat mich schon im Mutterleib berufen; als ich noch im Schoß meiner Mutter war, hat er meinen Namen genannt. Er machte meinen Mund wie ein scharfes Schwert, er verbarg mich im Schatten seiner Hand. Er machte mich zu einem spitzen Pfeil und steckte mich in seinen Köcher. Er sagte zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, an dem ich meine Herrlichkeit zeigen will. Ich aber sagte: Vergeblich habe ich mich bemüht, habe meine Kraft für Nichtiges und Windhauch vertan. Aber mein Recht liegt beim HERRN und mein Lohn bei meinem Gott. Jetzt aber hat der HERR gesprochen, der mich schon im Mutterleib zu seinem Knecht geformt hat, damit ich Jakob zu ihm heimführe und Israel bei ihm versammelt werde. So wurde ich in den Augen des HERRN geehrt und mein Gott war meine Stärke. Und er sagte: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht der Nationen; damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.
Da stand Paulus auf, gab mit der Hand ein Zeichen und sagte: Ihr Israeliten und ihr Gottesfürchtigen, hört!
Nachdem er ihn verworfen hatte, erhob er David zu ihrem König, von dem er bezeugte: Ich habe David, den Sohn des Isai, als einen Mann nach meinem Herzen gefunden, der alles, was ich will, vollbringen wird. Aus seinem Geschlecht hat Gott dem Volk Israel, der Verheißung gemäß, Jesus als Retter geschickt. Vor dessen Auftreten hat Johannes dem ganzen Volk Israel eine Taufe der Umkehr verkündet. Als Johannes aber seinen Lauf vollendet hatte, sagte er: Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet; aber siehe, nach mir kommt einer, dem die Sandalen von den Füßen zu lösen ich nicht wert bin.
Brüder, ihr Söhne aus Abrahams Geschlecht und ihr Gottesfürchtigen! Uns wurde das Wort dieses Heils gesandt.
Für Elisabet aber erfüllte sich die Zeit, dass sie gebären sollte, und sie brachte einen Sohn zur Welt. Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, welch großes Erbarmen der Herr ihr erwiesen hatte, und freuten sich mit ihr. Und es geschah: Am achten Tag kamen sie zur Beschneidung des Kindes und sie wollten ihm den Namen seines Vaters Zacharias geben. Seine Mutter aber widersprach und sagte: Nein, sondern er soll Johannes heißen. Sie antworteten ihr: Es gibt doch niemanden in deiner Verwandtschaft, der so heißt. Da fragten sie seinen Vater durch Zeichen, welchen Namen das Kind haben solle. Er verlangte ein Schreibtäfelchen und schrieb darauf: Johannes ist sein Name. Und alle staunten. Im gleichen Augenblick konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen und er redete und pries Gott. Und alle ihre Nachbarn gerieten in Furcht und man sprach von all diesen Dingen im ganzen Bergland von Judäa. Alle, die davon hörten, nahmen es sich zu Herzen und sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm.
Das Kind wuchs heran und wurde stark im Geist. Und es lebte in der Wüste bis zu dem Tag, an dem es seinen Auftrag für Israel erhielt.
Die Geburt eines Kindes ändert ganz viel im Leben einer Familie. Man hofft, dass alles gut geht, und auch nach der Geburt erbittet und wünscht man Gesundheit und Segen. Es ist nicht nur eine große Gabe, ein Kind zu haben, sondern auch eine große Aufgabe.
Freud und Leid liegen oft nah beieinander. In diesem Evangelium ist der Vater beschrieben, dem ein Sohn geschenkt wurde und zugleich ist der Mann, Zacharias, nicht sprechfähig. Von den Menschen wird er mit Mühe gefragt, welchen Namen er diesem Kind geben möchte. Er brauchte ein Schreibtäfelchen, um es ausdrücken zu können.
In manchen Lebenssituationen fällt es uns schwer, die richtigen Worte zu finden. Etwas liegt einem zwar auf der Zunge, aber es dauert, bis eine angemessene Formulierung gefunden ist.
Zacharias konnte Mund und Zunge wieder gebrauchen, Gott preisen und loben. Gott loben zu können, ist ansteckend. Die Nachricht von der Veränderung an Zacharias breitete sich durch die Nachbarn aus wie ein Lauffeuer. Man sprach mit Begeisterung über das Beobachtete, die wundersame Verwandlung.
Eine tiefe, reine Freude beglückt und steckt an. Sie breitet sich aus. Mit der Freude kann ich vor Gott treten und ihm – dankbar für das Erlebte – meine Worte vortragen. Manchmal werde ich um Worte ringen. Ich werde aber nicht immer alles ausdrücken müssen, denn Gott weiß es ja. Er wird sich freuen, wenn ich da bin und mit ihm rede, und wenn mir danach ist, werde ich ihn preisen, ihm für das Gute, das er für mich gemacht hat und das er mich erleben lässt, danken.
Wir dürfen mit allen Anliegen vor Gott hintreten, mit allem Leidvollen und mit allem Wunderschönen. Wo und wann kann ich Gott in und mit meinem Leben preisen?
Franziskanerin von Vöcklabruck, Theologin und Pädagogin.
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