Claudia Hubert ist Mitglied der Fokolar-Bewegung und arbeitet als Fachreferentin in der Diözese Innsbruck.
In jenen Tagen sagte Amázja, der Priester von Bet-El, zu Amos: Seher, geh, flieh ins Land Juda! Iss dort dein Brot und prophezeie dort! In Bet-El darfst du nicht mehr prophezeien; denn das hier ist das königliche Heiligtum und der Reichstempel.
Amos antwortete Amázja: Ich bin kein Prophet und kein Prophetenschüler, sondern ich bin ein Viehhirte und veredle Maulbeerfeigen.Aber der Herr hat mich hinter meiner Herde weggenommen und zu mir gesagt: Geh und prophezeie meinem Volk Israel!
Gepriesen sei Gott, der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel. Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Grundlegung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor ihm.Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und zu ihm zu gelangen nach seinem gnädigen Willen, zum Lob seiner herrlichen Gnade.
Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn. In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum seiner Gnade. Durch sie hat er uns reich beschenkt, in aller Weisheit und Einsicht, er hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan, wie er es gnädig im Voraus bestimmt hat in ihm.
Er hat beschlossen, die Fülle der Zeiten heraufzuführen, das All in Christus als dem Haupt zusammenzufassen, was im Himmel und auf Erden ist, in ihm.In ihm sind wir auch als Erben vorherbestimmt nach dem Plan dessen, der alles so bewirkt, wie er es in seinem Willen beschließt; wir sind zum Lob seiner Herrlichkeit bestimmt, die wir schon früher in Christus gehofft haben. In ihm habt auch ihr das Wort der Wahrheit gehört, das Evangelium von eurer Rettung; in ihm habt ihr das Siegel des verheißenen Heiligen Geistes empfangen, als ihr zum Glauben kamt. Der Geist ist der erste Anteil unseres Erbes, hin zur Erlösung, durch die ihr Gottes Eigentum werdet, zum Lob seiner Herrlichkeit.
In jener Zeit rief Jesus die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen.
Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst! Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter und schüttelt den Staub von euren Füßen, ihnen zum Zeugnis. Und sie zogen aus und verkündeten die Umkehr. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.
Jesus schickte sie zu zweit aus – nicht allein. Damit sie nicht nur predigen, sondern mit ihrem Leben untereinander die Botschaft bezeugen? Damit sie sich gegenseitig bestärken können, wenn es mal nicht so läuft?
Damit sie sich ergänzen? Damit die Leute sehen, wie unterschiedliche Menschen dieser neuen Lehre folgen und sie leben? Nehmt nichts mit – Jesus schickt sie los: ohne Gepäck, Essensvorrat, ohne Geld, ohne Wechselkleidung. Das kann befreien – wenn ich nichts habe, dann kann ich auch nichts verlieren.
Es kann beängstigen, denn ich habe keine Absicherung; ich mache mich bedürftig. Um meine Bedürfnisse zu stillen bedarf ich dann meiner Mitmenschen. Wenn ich dann den Mut habe, meine Bedürfnisse zu äußern, eröffnet sich die Möglichkeit, beschenkt zu werden.
Die Jünger sind angewiesen auf die Menschen, die sie treffen werden. Werden sie helfen? Die Jünger kommen so nicht zu den Leuten, um ihnen etwas zu bringen; von oben herab. Sondern sie erbitten: Essen und Trinken, einen Platz zum Schlafen. Eine Schule der Demut. Und so erbitten beide Seiten etwas: die einen die lebensnotwendige Versorgung, die anderen Heilung von Krankheiten, Befreiung von unreinen Geistern …
Das Losziehen ohne Gepäck stellt für die Jünger auch eine Planungsunsicherheit dar. Sie wissen nicht, wen sie antreffen werden; ob und wie sie versorgt werden. Wie es ihnen innerlich wohl ergangen ist, wenn sie wirklich einmal den Staub von den Füßen abschütteln mussten?
So ist es auch eine Schule des Vertrauens in Gott – er wird für sie sorgen, wie für die Lilien auf dem Feld und die Vögel des Himmels.
Claudia Hubert ist Mitglied der Fokolar-Bewegung und arbeitet als Fachreferentin in der Diözese Innsbruck.