Stefanie Hinterleitner ist Pastoralassistentin in der Linzer Dompfarre und in der Martinskirche Linz.
Adam („der Mensch“) nannte seine Frau Eva, Leben, denn sie wurde Mutter aller Lebendigen.
Nachdem der Mensch vom Baum gegessen hatte, rief Gott, der Herr, ihm zu und sprach: Wo bist du?
Er antwortete: Ich habe deine Schritte gehört im Garten; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich.
Darauf fragte er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, davon nicht zu essen?
Der Mensch antwortete: Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben. So habe ich gegessen.
Gott, der Herr, sprach zu der Frau: Was hast du getan?
Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt. So habe ich gegessen.
Da sprach Gott, der Herr, zur Schlange: Weil du das getan hast, bist du verflucht unter allem Vieh und allen Tieren des Feldes. Auf dem Bauch wirst du kriechen und Staub fressen alle Tage deines Lebens. Und Feindschaft setze ich zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen. Er trifft dich am Kopf und du triffst ihn an der Ferse.
Der Mensch gab seiner Frau den Namen Eva, Leben, denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen.
Wir sind zum Lob seiner Herrlichkeit bestimmt.
Gepriesen sei Gott, der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.
Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel. Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Grundlegung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor ihm. Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und zu ihm zu gelangen nach seinem gnädigen Willen, zum Lob seiner herrlichen Gnade. Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn. In ihm sind wir auch als Erben vorherbestimmt nach dem Plan dessen, der alles so bewirkt, wie er es in seinem Willen beschließt; wir sind zum Lob seiner Herrlichkeit bestimmt, die wir schon früher in Christus gehofft haben.
Denn für Gott ist nichts unmöglich.
In jener Zeit wurde der Engel Gábriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.
Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar gilt, ist sie schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.
Danach verließ sie der Engel.
Mein Arbeitsplatz ist der Mariä-Empfängnis-Dom in Linz, der eng mit dem „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“ verbunden ist. Vom Inhalt her ist es ein nicht ganz so einfach zu verstehendes Fest. Liest man theologische und philosophische Erklärungsversuche dazu, dann ist da viel von „Sünde“, „ohne Sünde“, „befleckt“ und „unbefleckt“ oder „Gnade“ die Rede. Alles Wörter und Bilder, mit denen Menschen in unserer Zeit wohl nicht mehr viel anzufangen wissen.
Ohne Störung
Ich versuche einen anderen Zugang, mit dem ich mich diesem Fest nähern möchte. Es ist jener des Empfänglichseins, welcher auch durch die Adventzeit begleiten kann.
Mit Empfangsbereitschaft kennen sich die meisten Menschen des 21. Jahrhunderts aus. Viele Menschen sind fast ständig empfangsbereit. Eines der unangenehmsten Dinge unserer Zeit scheint zu sein: keinen Empfang zu haben. Das ist eine Situation, wo manche nervös werden. Maria war von Beginn ihrer Existenz an empfangsbereit, aber für einen ganz bestimmten Sender, nämlich für Gott. Die Kirche glaubt, dass Maria schon seit ihrer Geburt eine tiefe Verbundenheit zu Gott hatte, die Beziehung zu ihm war ungetrübt und ohne Störungen, also ohne Makel.
Das Fest Mariä Empfängnis kann daran erinnern, auf den Kommunikationsfluss mit Gott zu achten. Empfangsbereit dafür zu sein, was er mitteilen und wo er sich zeigen möchte. Das kann in der Natur sein, bei ganz alltäglichen Arbeiten, im Gespräch mit Menschen, im Gebet oder auch in der Stille.
Gibt es etwas, das Ihren Kommunikationsfluss zu Gott stört?
Stefanie Hinterleitner ist Pastoralassistentin in der Linzer Dompfarre und in der Martinskirche Linz.