P. Karl Schauer OSB ist Bischofsvikar in der Diözese Eisenstadt.
Mit der damaligen Besatzung und Regierung zu paktieren, hätte den frühen Christen viele Vorteile gebracht. Sie taten es nicht, sie stellten sich den Verfolgungen für Christus.
In jenen Tagen führte man die Apostel herbei und stellte sie vor den Hohen Rat. Der Hohepriester verhörte sie und sagte: Wir haben euch streng verboten, in diesem Namen zu lehren; und siehe, ihr habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt; ihr wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen.
Petrus und die Apostel antworteten: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ans Holz gehängt und ermordet habt. Ihn hat Gott als Anführer und Retter an seine rechte Seite erhoben, um Israel die Umkehr und Vergebung der Sünden zu schenken. Zeugen dieser Ereignisse sind wir und der Heilige Geist, den Gott allen verliehen hat, die ihm gehorchen.
Darauf ließen sie die Apostel auspeitschen; dann verboten sie ihnen, im Namen Jesu zu predigen, und ließen sie frei. Die Apostel aber gingen weg vom Hohen Rat und freuten sich, dass sie gewürdigt worden waren, für seinen Namen Schmach zu erleiden.
Ein Trostschreiben an die bedrängten Gemeinden. In der Gegenwart Gottes und im Lob Gottes werden Elend und Not überwunden. Wer Gottes befreiende Macht benennt, überwindet den Hass.
Ich, Johannes, sah und ich hörte die Stimme von vielen Engeln rings um den Thron und um die Lebewesen und die Ältesten; die Zahl der Engel war zehntausend mal zehntausend und tausend mal tausend. Sie riefen mit lauter Stimme: Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre, Lob und Herrlichkeit.
Und alle Geschöpfe im Himmel und auf der Erde, unter der Erde und auf dem Meer, alles, was darin ist, hörte ich sprechen: Ihm, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm gebühren Lob und Ehre und Herrlichkeit und Kraft in alle Ewigkeit. Und die vier Lebewesen sprachen: Amen. Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an.
Die Eucharistiefeier, das Brotbrechen, das Mahlhalten ist die Gemeinschaft mit dem Auferstandenen. Der Gastgeber ist immer er, für alle und im übervollen Netz, nicht nur für Auserwählte.
In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tibérias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Dídymus, Natánaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit.
Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr!
Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt! Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land.
Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.
Wer bist du? – Eine Osterfrage der Jünger um Simon Petrus, die dem Auferstandenen nie gestellt wurde. Sie vertrauten, dass der Fremde am Ufer der Herr war. Er aß mit ihnen und er stellte Fragen. Gott fragt immer. Die Hoffnung der Jünger blieb leer, so wie ihr Fischernetz. Versagen, Zukunftslosigkeit und das Festhalten am Gestern ist ein Fangnetz, für die ersten Zeugen und für die österlichen Zeugen danach. Petrus, der seinen Freund und Meister verleugnet hat, weiß um seine Schuld.
Die Jünger suchen nach Sinn in der Nacht ihres Glaubens und trotz der Lächerlichkeit ihrer Berufung. Auch für alle Glaubenden ist es immer so. Immer plagen Müdigkeit, Gleichgültigkeit und Skepsis, wenn es um den lebendigen Gott geht. Auch uns, den verblassten Osterzeugen, ist die Hoffnung abhandengekommen. Wir haben verlernt, mit den offenen Wunden der Menschen in einer gekreuzigten Welt zu leben.
Auferstehung ist nicht das Leben Jesu, das nach einer kurzen Unterbrechung am Kreuz wieder neu beginnt. Auferweckung ist neues Leben, durch das Gott den Tod für immer besiegt hat, sie bleibt die Sprache Gottes. Und österliche Menschen sind Suchende mit jenen, die suchen und Fragende mit allen, die fragen. Sie leben angefragt und fixieren Gott und den Menschen nicht.
Maria von Magdala und die Jünger haben zu Ostern einen Toten im Grab gesucht, sie fanden ihn nicht. Sie haben viel mehr gefunden, die Liebe und das Leben. Wir können den Auferstandenen nicht festhalten oder beweisen. Aber er fragt uns: „Liebst du mich?“ Und Gott fragt immer noch: „Adam, wo bist du, Mensch, wo bist du?“
Österlich leben heißt, bei den Suchenden, Fragenden und Verwundeten zu sein, mich meiner Nacktheit, wenn es um Gott geht, nicht zu schämen und mich von ihm und den Menschen fragen zu lassen. Fertige Antworten gibt Gott nicht.
P. Karl Schauer OSB ist Bischofsvikar in der Diözese Eisenstadt.