Pfarrkoordinatorin in St. Martin, Dornbirn.
Die Autorin erreichen Sie unter sonntag@koopredaktion.at
Leg ab, Jerusalem, das Kleid deiner Trauer und deines Elends und bekleide dich mit dem Schmuck der Herrlichkeit, die Gott dir für immer verleiht! Leg den Mantel der göttlichen Gerechtigkeit an; setz dir die Krone der Herrlichkeit des Ewigen aufs Haupt! Denn Gott will deinen Glanz dem ganzen Erdkreis unter dem Himmel zeigen. Gott gibt dir für immer den Namen: Friede der Gerechtigkeit und Herrlichkeit der Gottesfurcht. Steh auf, Jerusalem, und steig auf die Höhe! Schau nach Osten und sieh deine Kinder: Vom Untergang der Sonne bis zum Aufgang hat das Wort des Heiligen sie gesammelt. Sie freuen sich, dass Gott an sie gedacht hat. Denn zu Fuß zogen sie fort von dir, weggetrieben von Feinden; Gott aber bringt sie heim zu dir, ehrenvoll getragen wie in einer königlichen Sänfte. Denn Gott hat befohlen: Senken sollen sich alle hohen Berge und die ewigen Hügel und heben sollen sich die Täler zu ebenem Land, sodass Israel unter der Herrlichkeit Gottes sicher dahinziehen kann. Wälder und duftende Bäume aller Art spenden Israel Schatten auf Gottes Geheiß. Denn Gott führt Israel heim in Freude, im Licht seiner Herrlichkeit; Erbarmen und Gerechtigkeit kommen von ihm. Abschrift eines Briefes, den Jeremia an jene gesandt hat, die vom König der Babylonier als Gefangene nach Babel weggeführt werden sollten; darin teilte er ihnen mit, was Gott ihm aufgetragen hatte.
Immer, wenn ich für euch alle bete, bete ich mit Freude. Ich danke für eure
Gemeinschaft im Dienst am Evangelium vom ersten Tag an bis jetzt. Ich vertraue darauf, dass er, der bei euch das gute Werk begonnen hat, es auch vollenden wird bis zum Tag Christi Jesu. [...]
Denn Gott ist mein Zeuge, wie ich mich nach euch allen sehne im Erbarmen Christi Jesu. Und ich bete darum, dass eure Liebe immer noch reicher an Einsicht und jedem Verständnis wird, damit ihr beurteilen könnt, worauf es ankommt. Dann werdet ihr rein und ohne Tadel sein für den Tag Christi, erfüllt mit der Frucht der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus kommt, zur Ehre und zum Lob Gottes.
Es war im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius; Pontius Pilatus war Statthalter von Judäa, Herodes Tetrarch von Galiläa, sein Bruder Philippus Tetrarch von Ituräa und der Trachonitis, Lysanias Tetrarch von Abilene; Hohepriester waren Hannas und Kajaphas.
Da erging in der Wüste das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias. Und er zog in die Gegend am Jordan und verkündete dort überall die Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden, wie im Buch der Reden des Propheten Jesaja geschrieben steht: Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! Jede Schlucht soll aufgefüllt und jeder Berg und Hügel abgetragen werden. Was krumm ist, soll gerade, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden. Und alle Menschen werden das Heil Gottes schauen.
„Es war im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius“ – mit einer genauen Zeitangabe beginnt dieser Bericht. Es war eine Zeit, in der das jüdische Volk schwer unter der Besatzung der Römer zu leiden hatte. Eine Zeit der Hoffnungslosigkeit, der Entmutigung, der Sinnlosigkeit. Eine Wüstenzeit.
Mitten hinein in diese Wüstenzeit predigt Johannes von Umkehr und fordert die Menschen auf, sich taufen zu lassen. Er kündigt eine Zeit der Wende an, eine Zeit der neuen Hoffnung, eine Zeit des Wieder-Geboren-Werdens. Alle sind dazu eingeladen! Er nimmt dazu die Worte des Propheten Jesaja in den Mund, der in der Zeit des Exils der große Hoffnungsträger war. „Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!“
Johannes erinnert uns in diesen adventlichen Tagen, dass wir in den Wüsten unseres Lebens neue Wege bereiten sollen. Den Wüsten, in denen wir mit unserer tiefsten Sehnsucht konfrontiert sind, der Sehnsucht nach geglücktem Leben, nach gelingenden Beziehungen, nach Sicherheit, Frieden und vielem mehr. Dafür heißt es, die Wege zu ebnen. Denn da gibt es die Schluchten der Enttäuschung, die neu gefüllt werden sollen. Die Berge und Hügel
der Missverständnisse und Streitigkeiten, die zwischen Menschen stehen, und die abgetragen werden sollen. Die krummen Wege des Misstrauens und die unebenen Wege voll von den Steinen unserer eigenen Grenzen und Schwächen.
Advent – bereitet den Weg! Gott kommt uns auf diesem Weg entgegen. Er lädt uns ein zu Umkehr und Neubeginn!
Zum Weiterdenken
Den Weg bereiten: Gibt es in meinem Leben Wege, die ich lange nicht mehr gegangen bin? Wege, die abgebrochen sind? Wege, die ich schon lange gehen wollte? Ich kann es versuchen in dieser Woche. Sie können Umkehr und Neuanfang sein.
Pfarrkoordinatorin in St. Martin, Dornbirn.
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