Pfarrkoordinatorin in St. Martin, Dornbirn.
Die Autorin erreichen Sie unter sonntag@koopredaktion.at
Juble, Tochter Zion! Jauchze, Israel! Freu dich und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem! Der HERR hat das Urteil gegen dich aufgehoben und deine Feinde zur Umkehr gezwungen. Der König Israels, der HERR, ist in deiner Mitte; du hast kein Unheil mehr zu fürchten. An jenem Tag wird man zu Jerusalem sagen: Fürchte dich nicht, Zion! Lass die Hände nicht sinken! Der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der Rettung bringt. Er freut sich und jubelt über dich, er schweigt in seiner Liebe, er jubelt über dich und frohlockt, wie man frohlockt an einem Festtag.
Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe. Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in Christus Jesus bewahren.
In jener Zeit fragten die Leute Johannes den Täufer: Was sollen wir also tun? Er antwortete ihnen: Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso! Es kamen auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und fragten ihn: Meister, was sollen wir tun? Er sagte zu ihnen: Verlangt nicht mehr, als festgesetzt ist! Auch Soldaten fragten ihn: Was sollen denn wir tun? Und er sagte zu ihnen: Misshandelt niemanden, erpresst niemanden, begnügt euch mit eurem Sold! Das Volk war voll Erwartung und alle überlegten im Herzen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Christus sei. Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand, um seine Tenne zu reinigen und den Weizen in seine Scheune zu sammeln; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen. Mit diesen und vielen anderen Worten ermahnte er das Volk und verkündete die frohe Botschaft.
Mit dieser Frage kamen die Menschen zu Johannes dem Täufer. Von ihm erhofften sie sich die Antwort, wie gutes Leben möglich ist. Denn sie litten unter den ungerechten Zuständen im Land, unter der Unsicherheit in ihrem Leben.
Johannes gab Antworten, die nicht neu waren: Diejenigen, die Kleidung und Nahrung besaßen, sollten teilen. Die Zöllner sollten sich nicht ungerecht bereichern. Die Soldaten sollten ihre Macht gegenüber den Schwächeren nicht ausnützen. Ganz praktische Ratschläge, die das Leben für alle verbessern können. Sie erinnern an den Propheten Jesaja, der aufrief, dass in der Erwartung des Messias Unebenheiten ausgeglichen und Ungerechtigkeiten abgetragen werden sollen.
„Was sollen wir also tun?“ – diese Frage kennen wir auch heute noch. Wenn wir in unsere Gesellschaft und auf die Welt schauen, dann sind wir konfrontiert mit der Frage, wie gutes Leben für alle möglich ist. Und wir stehen manchmal vor Problemen, die unlösbar erscheinen und die Freude am Leben nehmen. Die Antworten sind nicht leicht zu finden und oft noch schwerer umzusetzen.
„Voll Erwartung“ war das Volk, voll Erwar-tung sind Menschen, die auf ein besseres Leben hoffen. Johannes hat aufgerufen, das Leben zu verbessern, wo es möglich ist. Aber
er hat vor allem hingewiesen auf den, der kommen soll. Den Messias, in dem Gott ein „Du“ wird, unser Gegenüber, der Trost und Kraft im Schweren schenkt, der Halt und Mut für den nächsten Schritt gibt.
Auf ihn dürfen wir voll Erwartung hoffen in diesen Tagen des Advent.
„Was soll ich also tun?“: Wo und wie kann ich ganz konkret etwas dazu beitragen, dass gutes Leben mehr Raum bekommt?
„Voll Erwartung sein“: Johannes ermutigt mich zur Hoffnung, dass ich mit meinen offenen Fragen aus dem Glauben an Jesus Kraft und Mut schöpfen kann. Wo erbitte ich mir Seine Hilfe?
Pfarrkoordinatorin in St. Martin, Dornbirn.
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