ist Pfarrmoderator von St. Margarethen i.Bgld. und
Pastoralamtsleiter der Diözese Eisenstadt.
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Durch die Hände der Apostel geschahen viele Zeichen und Wunder im Volk. Alle kamen einmütig in der Halle Salomos zusammen. Von den Übrigen wagte niemand, sich ihnen anzuschließen; aber das Volk schätzte sie hoch. Immer mehr wurden im Glauben zum Herrn geführt, Scharen von Männern und Frauen. Selbst die Kranken trug man auf die Straßen hinaus und legte sie auf Betten und Liegen, damit, wenn Petrus vorüberkam, wenigstens sein Schatten auf einen von ihnen fiel. Auch aus den Städten ringsum Jerusalem. strömten die Leute zusammen und brachten Kranke und von unreinen Geistern Geplagte mit. Und alle wurden geheilt.
Ich, Johannes, euer Bruder und Gefährte in der Bedrängnis, in der Königsherrschaft und im standhaften Ausharren in Jesus, war auf der Insel, die Patmos heißt, um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses für Jesus. Am Tag des Herrn wurde ich vom Geist ergriffen und hörte hinter mir eine Stimme, laut wie eine Posaune. Sie sprach: Schreib das, was du siehst, in ein Buch und schick es an die sieben Gemeinden. Da wandte ich mich um, weil ich die Stimme erblicken wollte, die zu mir sprach. Als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter und mitten unter den Leuchtern einen gleich einem Menschensohn; er war bekleidet mit einem Gewand bis auf die Füße und um die Brust trug er einen Gürtel aus Gold. Als ich ihn sah, fiel ich wie tot vor seinen Füßen nieder. Er aber legte seine rechte Hand auf mich und sagte: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, doch siehe, ich lebe in alle Ewigkeit und ich habe die Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt. Schreib auf, was du gesehen hast: was ist und was danach geschehen wird.
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten. Thomas, der Didymus genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände!
Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Noch viele andere Zeichen hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.
Ostern macht frei
Ich will heute nicht von Thomas reden. Seine Geschichte ist eingebettet in die Erzählung der Erscheinung des Auferstandenen, in der dreimal das Wort fällt: „Der Friede sei mit euch!“ Für mich ist das verblüffender als die Bekehrung des Thomas! Jesus hätte ja allen Grund gehabt, die Jünger zu tadeln. Sie waren Feiglinge, die sich gedrückt und ihren Herrn im Stich gelassen hatten. Jesus macht ihnen keine Vorwürfe, wie wir es vielleicht tun würden. Jesus adelt die Versager mit dem Geschenk des Heiligen Geistes. Es ist der Geist des Friedens, der die Jünger sogar ermächtigt, Sünden zu vergeben! Hier geht es nicht um die Einsetzung des Bußsakramentes, sondern um eine Gleichstellung der Jünger mit ihrem Meister! Sündenvergebung war das Kennzeichen der Autorität Jesu. Ohne Vorleistung und ohne erzwungene Schuldbekenntnisse hat Jesus Tag für Tag den Sündern vergeben. Die großzügige Befreiung von Sünden ist der Kern des Gottesreiches! Jesus hat dafür mit dem Tod bezahlt, weil er dadurch das Gesetz der Väter aushebelte. Nach der Auferstehung werden die Jünger mit dieser Gottesgabe ausgestattet. Sie sollen ebenso freimütig und ohne Vorbedingungen Sünden vergeben. Das Geschenk von Ostern ist die Freiheit. Denn Sünde ist nicht etwas Moralisches, sondern die existentielle Erfahrung des Getrenntseins von Gott. Jesus hat sie ein für alle Mal überwunden! Gott und Mensch sind wieder eins! Was für eine Befreiung! Auch Thomas wird es glauben!
Zum Weiterdenken
Wo bin ich nicht bereit, Sünden zu vergeben? Das ist keine Kleinigkeit! Wer Vergebung verweigert, exkommuniziert sich selbst aus der Gemeinschaft mit dem Auferstandenen!
ist Pfarrmoderator von St. Margarethen i.Bgld. und
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