leitet das Seelsorgeamt der Diözese Innsbruck.
Die Autorin erreichen Sie unter sonntag@koopredaktion.at
Doch über das Haus David und über die Einwohner Jerusalems werde ich einen Geist des Mitleids und des flehentlichen Bittens ausgießen. Und sie werden auf mich blicken, auf ihn, den sie durchbohrt haben.
Sie werden um ihn klagen, wie bei der Klage um den Einzigen; sie werden bitter um ihn weinen, wie man um den Erstgeborenen weint. An jenem Tag wird die Klage in Jerusalem so groß sein wie die Klage um Hadad-Rimmon in der Ebene von Megiddo. [...] An jenem Tag wird für das Haus David
und für die Einwohner Jerusalems eine Quelle entspringen gegen Sünde und Unreinheit.
Denn alle seid ihr durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht männlich und weiblich; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus. Wenn ihr aber Christus gehört, dann seid ihr Abrahams Nachkommen, Erben gemäß der Verheißung.
Und es geschah: Jesus betete für sich allein und die Jünger waren bei ihm.
Da fragte er sie: Für wen halten mich die Leute? Sie antworteten: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija; wieder andere sagen: Einer der alten Propheten ist auferstanden. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Petrus antwortete: Für den Christus Gottes. Doch er befahl ihnen und wies sie an, es niemandem zu sagen. Und er sagte: Der Menschensohn
muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er muss getötet und am dritten Tage auferweckt werden.
Zu allen sagte er: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.
Heilspropheten gibt es viele. Das heutige Evangelium aber lädt uns ein,
an den zu glauben, der sich als Sohn Gottes geoffenbart hat: an Jesus, den Christus, den Heilbringer. Nur wer sich von ihm an der Hand nehmen lässt und ihm „täglich“ nachfolgt bis zum Kreuz, wird sein Leben retten und Heil erfahren.
Heute ist mir an einer einspurigen Engstelle ein Porsche begegnet. Normalerweise kein Problem, denn auf seiner Straßenseite gibt es eine schöne Ausweiche. Der Fahrer hat aber nicht dort angehalten, sondern ist mit seinen 350 PS drauflos gefahren. So sind wir mitten im Flaschenhals stecken geblieben. Mein Polo und sein Porsche. Nach kurzer Abwägung der Risikolage bin ich rückwärts bergan gefahren – unhöfliche Handzeichen und kirchenzeitungsuntaugliche Kommentare inklusive. Wofür hält er sich denn, der … Porschefahrer? Mit einem so schönen, starken und teuren Auto ist man eben wer. Nicht selten kann ein Statussymbol das Image aufpolieren.
Die Frage nach dem Image richtet auch Jesus an die Jünger: Für wen halten die Leute mich? Und es kommen die Größen seiner Zeit: Elija, Johannes der Täufer, einer der alten Propheten… Aber darauf legt Jesus keinen Wert. Er stellt die entscheidende Frage: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?
Für Petrus ist klar: „Du bist der Sohn Gottes. Der Gesalbte, der Messias, der Christus.“ Doch dann die kalte Dusche: Jesus beschreibt seine
„Karriere nach unten“, den schweren Weg, der vor ihm liegt. Bis hin zum Tod. Für Jesus ist wichtig: Es geht um Sein, nicht um Schein. Auch der Messias stellt sich den harten und schwierigen Zeiten. Er lebt vor, was allen,
die mit durchkreuzten Wegen und Engstellen im Leben konfrontiert sind, Hoffnung geben kann: Durch das Kreuz hindurch geschieht Auferstehung.
Wer Jesus nachfolgen will, muss kein „Überflieger“ und keine Wunderwuzzi-Frau sein.
Er oder sie soll – so einfach und doch so schwer – das eigene Kreuz täglich wieder neu auf sich nehmen. Im Vertrauen darauf, dass einer diesen Weg schon vorausgegangen ist: Den Weg der Auferstehung.
Wer ist Jesus für mich?
leitet das Seelsorgeamt der Diözese Innsbruck.
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