leitet das Seelsorgeamt der Diözese Innsbruck.
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[...] Elischa, den Sohn Schafats aus Abel-Mehola, salbe zum Propheten an deiner Stelle. [...] Als Elija von dort (Gottesberg) weggegangen war, traf er Elischa, den Sohn Schafats. Er war gerade mit zwölf Gespannen am Pflügen und er selbst pflügte mit dem zwölften. Im Vorbeigehen warf Elija seinen Mantel über ihn. Sogleich verließ Elischa die Rinder, eilte Elija nach und bat ihn: Lass mich noch meinem Vater und meiner Mutter den Abschiedskuss geben; dann werde ich dir folgen. Elija antwortete: Geh, kehr um! Denn was habe ich dir getan? Elischa ging von ihm weg, nahm seine zwei Rinder und schlachtete sie. Mit dem Joch der Rinder kochte er das Fleisch und setzte es den Leuten zum Essen vor. Dann stand er auf, folgte Elija und trat in seinen Dienst.
Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Steht daher fest und lasst euch nicht wieder ein Joch der Knechtschaft auflegen! [...] Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder und Schwestern. Nur nehmt die Freiheit nicht zum Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander in Liebe! Denn das ganze Gesetz ist in dem einen Wort erfüllt: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Wenn ihr aber einander beißt und fresst, dann gebt Acht, dass ihr nicht einer vom anderen verschlungen werdet! Ich sage aber: Wandelt im Geist, dann werdet ihr das Begehren des Fleisches nicht erfüllen!
Denn das Fleisch begehrt gegen den Geist, der Geist gegen das Fleisch, denn diese sind einander entgegengesetzt, damit ihr nicht tut, was ihr wollt. Wenn ihr euch aber vom Geist führen lasst, dann steht ihr nicht unter dem Gesetz.
Es geschah aber: Als sich die Tage erfüllten, dass er hinweggenommen werden sollte, fasste Jesus den festen Entschluss, nach Jerusalem zu gehen. Und er schickte Boten vor sich her. Diese gingen und kamen in ein Dorf der Samariter und wollten eine Unterkunft für ihn besorgen. Aber man nahm ihn nicht auf, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war. Als die Jünger Jakobus
und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, sollen wir sagen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie verzehrt? Da wandte er sich um und wies sie zurecht. Und sie gingen in ein anderes Dorf. Als sie auf dem Weg weiterzogen, sagte ein Mann zu Jesus: Ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst.
Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass mich zuerst weggehen und meinen Vater begraben! Jesus sagte zu ihm:
Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes! Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich Abschied nehmen von denen, die in meinem Hause sind. Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.
Paulus muss den Christen von Galatien sagen, dass sie durch Christus freie Menschen geworden sind und dass sie ihre Freiheit weder missbrauchen noch preisgeben dürfen. Ungute Mächte und Zwänge stellen sich auch heute der Freiheit des Christen entgegen: Hass, Lüge, Maßlosigkeit – das, was der Apostel „das Begehren des Fleisches“ nennt.
Die Freiheit, zu der Christus befreit hat, ist Verheißung und Forderung zugleich.
„So fahren sie richtig. So laden sie richtig.“
Mit diesem Slogan wirbt eine Firma für E-Bikes – am Berg der große Renner. Am Bild im Hintergrund strahlend blauer Himmel und Fernsicht ohne Ende, grenzenlose Freiheit. Eine Ursehnsucht des Menschen? Mit E-Bikes hatte Paulus nichts am Hut. Aber wie man am besten fährt und woher die Kraft dafür kommt, das war sein Thema, und er schreibt es den Galatern ins Stammbuch: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit.“
Aber wo hat sie ihre Grenzen, die große Freiheit? Paulus weiß, dass es nicht darum geht, religiöse Gesetze auf Punkt und Beistrich einzuhalten: Viel wichtiger ist die Liebe.
„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, und dann tu, was du willst. Das klingt simpel. Aber wir kennen die Fallstricke im täglichen Leben: Ausbooten und hintergehen, austricksen und hineinlegen, die Großen fressen die Kleinen.
Paulus formuliert eine deutliche Warnung: Wenn ihr einander beißt und fresst, passt auf, dass ihr euch nicht gegenseitig umbringt. Das ist also das Gegenkonzept, die Grenze der Freiheit. Die Leitschienen, die zeigen, wie man richtig fährt im Leben: Auf der Spur der Liebe.
Der Liebe zum Nächsten und zu sich selbst.
Sonst droht der Straßengraben – gemeinsam in den Abgrund.
Aber woher kommen die Kraft und Energie für so viel Liebe? Wo tankt man auf und lädt die Batterien? Christus hat uns befreit, sagt Paulus. Es ist nicht unsere eigene Leistung. Es ist ein Geschenk, das wir weitergeben dürfen:
Das Geschenk der Liebe Gottes.
Das wird in Tirol und Vorarlberg an diesem Herz-Jesu-Sonntag besonders gefeiert: Gott hat ein Herz für uns. Für alle Menschen. Deshalb können wir es immer wieder neu versuchen: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Zum Weiterdenken
Wie lebe ich meine Freiheit?
„Fahre“ ich richtig und wo lade ich auf?
Wo erlebe ich die Liebe Gottes?
leitet das Seelsorgeamt der Diözese Innsbruck.
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