ist Pastoralassistent in Traun.
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Der Herr sprach: Das Klagegeschrei überr Herr sprach: Das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra, ja, das ist angeschwollen und ihre Sünde, ja, die ist schwer. Ich will hinabsteigen und sehen, ob ihr verderbliches Tun wirklich dem Klagegeschrei entspricht, das zu mir gedrungen ist, oder nicht. Ich will es wissen.
Die Männer wandten sich ab von dort und gingen auf Sodom zu. Abraham aber stand noch immer vor dem Herrn. Abraham trat näher und sagte: Willst du auch den Gerechten mit den Ruchlosen wegraffen? Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte in der Stadt: Willst du auch sie wegraffen und nicht doch dem Ort vergeben wegen der fünfzig Gerechten in ihrer Mitte? Fern sei es von dir, so etwas zu tun: den Gerechten zusammen mit dem Frevler töten. Dann ginge es ja dem Gerechten wie dem Frevler. Das sei fern von dir. Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben? Da sprach der Herr: Wenn ich in Sodom fünfzig Gerechte in der Stadt finde, werde ich ihretwegen dem ganzen Ort vergeben. Abraham antwortete und sprach: Siehe, ich habe es unternommen, mit meinem Herrn zu reden, obwohl ich Staub und Asche bin. Vielleicht fehlen an den fünfzig Gerechten fünf. Wirst du wegen der fünf die ganze Stadt vernichten? Nein, sagte er, ich werde sie nicht vernichten, wenn ich dort fünfundvierzig finde. Er fuhr fort, zu ihm zu reden: Vielleicht finden sich dort nur vierzig. Da sprach er: Ich werde es der vierzig wegen nicht tun. Da sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich weiterrede. Vielleicht finden sich dort nur dreißig. Er entgegnete: Ich werde es nicht tun, wenn ich dort dreißig finde. Darauf sagte er: Siehe, ich habe es unternommen, mit meinem Herrn zu reden. Vielleicht finden sich dort nur zwanzig. Er antwortete: Ich werde sie nicht vernichten um der zwanzig willen. Und nochmals sagte er: Mein Herr zürne nicht, wenn ich nur noch einmal das Wort ergreife. Vielleicht finden sich dort nur zehn. Er sprach: Ich werde sie nicht vernichten um der zehn willen.
Schwestern und Brüder, mit Christus wurdet ihr in der Taufe begraben, mit ihm auch auferweckt, durch den Glauben an die Kraft Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat. Ihr wart tot infolge eurer Sünden und euer Fleisch war unbeschnitten; Gott aber hat euch mit Christus zusammen lebendig gemacht und uns alle Sünden vergeben. Er hat den Schuldschein, der gegen uns sprach, durchgestrichen und seine Forderungen, die uns anklagten, aufgehoben. Er hat ihn dadurch getilgt, dass er ihn an das Kreuz geheftet hat.
Jesus betete einmal an einem Ort; als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt hat! Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht:
Vater, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen!
Und erlass uns unsere Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. Und führe uns nicht in Versuchung!
Dann sagte er zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen und ich habe ihm nichts anzubieten!, wird dann der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben? Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht.
Darum sage ich euch: Bittet und es wird euch gegeben; sucht und ihr werdet finden; klopft an und es wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder welcher Vater unter euch, den der Sohn um einen Fisch bittet, gibt ihm statt eines Fisches eine Schlange oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.
Ja, sind wir denn hier auf einem Basar? Und ist Gott nur ein Marktschreier, mit dem man so einfach über Menschenleben verhandeln kann wie um ein Stück Vieh oder Kleidungsstücke? Diese Fragen können sich schon aufdrängen, bei der Erzählung aus dem Buch Genesis, in der Abraham es wagt, mit Gott über die Vernichtung Sodoms zu verhandeln.
Doch hier geht es nicht um ein Verhandeln im klassischen Sinn, sondern um etwas viel Stärkeres, Wertvolleres. Nämlich um die ehrlich gemeinte Bitte an Gott. Bittet und es wird euch gegeben, ermuntert Jesus seine Zuhörer im Lukasevangelium.
Abraham tritt vor Gott hin mit einer ehrlichen Bitte. Er allein stellt sie, stellvertretend für die Menschen, die in dieser Stadt leben.
Stellvertretend für andere Gott um etwas zu bitten, dafür geben uns auch die verschiedenen liturgischen Feiern immer wieder die Möglichkeit in den Fürbitten. In ihnen bringen wir unsere Anliegen vor Gott – nicht nur für uns selbst, sondern auch für andere, die wir der Hilfe Gottes anvertrauen möchten.
Aber wie ehrlich kommt mir das „Wir bitten dich, erhöre uns“ über die Lippen? Ist es nicht oft nur eine Formel, die eben dazugehört? Genauso geht es mir oft auch mit den Bitten aus dem Vaterunser, die man so leichtfertig dahinsagt, die aber eine Haltung des ehrlichen Bittens voraussetzen.
Die Geschichte von Abraham fordert einerseits heraus, macht aber auch Mut. Sie fordert mich heraus, indem sie mein ehrliches Eintreten für eine Sache will und mein Bitten darum, auch Gott gegenüber. Und sie macht mir Mut, weil sie mir zeigt, dass eine ehrlich gemeinte Bitte bei Gott auf offene Ohren stößt.
Nehme ich die Fürbitten in der Liturgie bewusst wahr, sodass ich darauf frei und ehrlich antworten kann: „Wir bitten dich, erhöre uns!“? Sind sie ehrliche Bitten?
ist Pastoralassistent in Traun.
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