ist Pastoralamtsleiterin der Diözese Linz.
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Herr, die ganze Welt ist ja vor dir wie ein Stäubchen auf der Waage, wie ein Tautropfen, der am Morgen zur Erde fällt.
Du hast mit allen Erbarmen, weil du alles vermagst, und siehst über die Sünden der Menschen hinweg, damit sie umkehren.
Du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von dem, was du gemacht hast; denn hättest du etwas gehasst, so hättest du es nicht geschaffen.
Wie könnte etwas ohne deinen Willen Bestand haben oder wie könnte etwas erhalten bleiben, das nicht von dir ins Dasein gerufen wäre?
Du schonst alles, weil es dein Eigentum ist, Herr, du Freund des Lebens.
Denn in allem ist dein unvergänglicher Geist.
Darum bestrafst du die Sünder nur nach und nach; du mahnst sie und erinnerst sie an ihre Sünden, damit sie sich von der Schlechtigkeit abwenden und an dich glauben, Herr.
Schwestern und Brüder! Wir beten immer für euch, dass unser Gott euch eurer Berufung würdig mache und in seiner Macht allen Willen zum Guten und das Werk des Glaubens vollende. So soll der Name Jesu, unseres Herrn, in euch verherrlicht werden und ihr in ihm, durch die Gnade unseres Gottes und Jesu Christi, des Herrn.
Brüder und Schwestern, wir bitten euch hinsichtlich der Ankunft Jesu Christi, unseres Herrn, und unserer Vereinigung mit ihm: Lasst euch nicht so schnell aus der Fassung bringen und in Schrecken jagen, wenn in einem prophetischen Wort oder einer Rede oder in einem Brief, wie wir ihn geschrieben haben sollen, behauptet wird, der Tag des Herrn sei schon da!
In jener Zeit kam Jesus nach Jericho und ging durch die Stadt. Und siehe, da war ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war reich. Er suchte Jesus, um zu sehen, wer er sei, doch er konnte es nicht wegen der Menschenmenge; denn er war klein von Gestalt. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus bleiben. Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Und alle, die das sahen, empörten sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Siehe, Herr, die Hälfte meines Vermögens gebe ich den Armen, und wenn ich von jemandem zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück. Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.
„Lasst euch nicht so schnell aus der Fassung bringen, wenn in einem prophetischen Wort […] oder Brief behauptet wird, der Tag des Herrn sei schon da!“
Ich muss ab und zu bei den Formulierungen des Paulus schmunzeln, da ich ihn mir bildlich auf dem Marktplatz in Thessaloniki vorstelle, wie er mit Händen und Füßen von Jesus schwärmt. Lassen wir uns also nicht aus der Fassung bringen, geraten wir nicht gleich aus dem Häuschen, wenn uns gesagt wird: „Jesus ist schon da!“
Ab und zu habe ich allerdings den Eindruck, dass Mitglieder unserer Kirche eher aus der Fassung geraten, weil sie große Zweifel haben, ob Jesus wirklich bei den Menschen da ist. Doch bereits Kardinal Hermann Volk sagte nach dem Konzil: „Wir starren in eine Richtung, aus der Gott kommen muss, in der Zwischenzeit steht er allerdings hinter uns und sagt: ‚Dreh dich um, ich bin schon da.‘“
Geraten wir nicht aus dem Häuschen, wenn Gott bereits vor uns bei den Menschen ist. Wenn wir ihn nicht hintragen müssen.
Das verändert die Perspektive und auch das seelsorgliche Handeln. Es befähigt und ermächtigt Menschen, als Christin und Christ heute in dieser Gesellschaft zu leben und Zeugnis zu geben. Das ist schön! Dadurch kommt eine Farbenpracht zusammen, wie Christsein heute gehen kann.
Paulus sagt in seinem Brief allen die Würde der Berufung zu und dass Jesus in jeder/jedem verherrlicht werde. Das ist eine freudige Zusage. Gehen wir mit dieser Haltung auf unsere Mitmenschen zu.
Einladung zum Perspektivenwechsel: Drehen Sie sich um oder schauen Sie einmal schräg in den Raum oder die Landschaft hinein. Was sehen Sie? Was überrascht Sie?
Was macht es mit mir, wenn ich denke: „Gott ist schon vor der Missionarin/dem Missionar beim Menschen“?
ist Pastoralamtsleiterin der Diözese Linz.
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