ist altkatholische Priesterin und wirkt als Vikarin in der Christuskirche in Ried/Innkreis.
Die Autorin erreichen Sie unter: sonntag@koopredaktion.at
Die Weisheit lobt sich selbst und inmitten ihres Volkes rühmt sie sich. In der Versammlung des Höchsten öffnet sie ihren Mund und in Gegenwart seiner Macht rühmt sie sich: Der Schöpfer des Alls gebot mir, der mich schuf, ließ mein Zelt einen Ruheplatz finden. Er sagte: In Jakob schlag dein Zelt auf und in Israel sei dein Erbteil! Vor der Ewigkeit, von Anfang an, hat er mich erschaffen und bis in Ewigkeit vergehe ich nicht. Im heiligen Zelt diente ich vor ihm, so wurde ich auf dem Zion fest eingesetzt. In der Stadt, die er ebenso geliebt hat, ließ er mich Ruhe finden, in Jerusalem ist mein Machtbereich, ich schlug Wurzeln in einem ruhmreichen Volk, im Anteil des Herrn, seines Erbteils.
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel. Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Grundlegung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor ihm. Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und zu ihm zu gelangen nach seinem gnädigen Willen, zum Lob seiner herrlichen Gnade. Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn.
Darum höre ich nicht auf, für euch zu danken, wenn ich in meinen Gebeten an euch denke; denn ich habe von eurem Glauben an Jesus, den Herrn, und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört. Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt. Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt.
Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist. In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.
Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.
Johannes legt Zeugnis für ihn ab und ruft: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.
„Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott.“ – Ein wunderbarer Beginn eines Textes, der melodischer nicht sein könnte! Alles was sich die Philosophie, der menschliche Durst nach Erkenntnis, Vernunft und Weisheit gewünscht haben, hat damit einen Ausdruck gefunden. Er, das Wort wurde Fleisch, CHRISTUS ist gemeint; wer ihn hört, beginnt zu erahnen, wie winzig unsere menschliche Geschichte in diesem Kosmos ist.
Wenn Jesus von Gott sprach, verwendete er keine klar geschliffenen Begriffe, die einen logischen Sachverhalt erklären. Vielmehr verwandelte er die menschliche Sprache zurück in den Erfahrungs- und Ahnungsraum des Religiösen selbst. Es gibt die Vermutung, dass Sprache größtenteils im Raum des Religiösen entstanden ist, als Ausdruck der Verinnerlichung von SEIN und SINN. Sprache jenseits von Wissenschaft ist allein die Poesie in Wort und Bild, die heute noch auf wunderbare Weise jedes Ding auf der Welt, jedes Lebewesen, jede Pflanze dem Zufälligen und Beliebigen zu entreißen vermag. Der Text berührt unsere Seele und es beginnt eine göttliche Sprache zu klingen, die aus der Stille sich bildet und alle Dunkelheit überstrahlt. Nichts liegt einfach mehr so da oder vollzieht sich wie blind – es wird Ausdruck von Göttlichem. Von dieser Art Rede zeugt die Bibel. Jesus von Nazaret spricht in besonderer Weise über Gott. Er nimmt unser einfaches Leben – benutzt Metaphern wie „Hirte“ und „Herde“ oder „Sauerteig“.
Für Gott gibt es keinen Begriff. Er ist vielmehr der, der in seiner Größe, Macht und Freiheit niemals festzulegen ist. Somit haben wir durch Jesus Christus Anteil an einer Größe, die wir nicht selber sind.
Welche Gleichnisse Jesu sprechen mich besonders an? Warum sind es genau diese?
ist altkatholische Priesterin und wirkt als Vikarin in der Christuskirche in Ried/Innkreis.
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