Heute möchte ich dich segnen

Glaube

„Heute wünsche ich dir dir Liebe, wenn fern sind, die dir nah“ – mit diesem Segenswunsch nimmt Martina Resch alle jene in ihre Gedanken herein, die – aus welchen Gründen auch immer – keine Gelegenheit haben, ihre Kinder, Angehörigen, Freundinnen und Freunde sowie Nachbar/innen zu sehen. Sie begibt sich als „Wundersucherin“ auf Spurensuche im Alltag. Dort entdeckt sie in kleinen, oft nicht beachteten Erlebnissen die Wunder des Lebens. In ihren Texten und Bildern erzählt sie davon.

Ausgabe: 19/2020

05.05.2020 - Martina Resch

Heute möchte ich dich segnen:
Ich lege sanft die Hand
auf deinen Kopf.
Und segne deine Gedanken.
Heut wünsch ich dir Klarheit,
wenn zu viele
Stimmen dich verwirren.

Ich lege sanft die Hand
auf deine Schulter.
Und segne deine Haltung.
Heut wünsch ich dir Leichtigkeit,
wenn die Schwere
dich drückt.
Ich lege sanft die Hand
auf deinen Hals.
Und segne deinen Atem.
Heut wünsch ich dir Freiheit,
wenn der Raum
dich begrenzt.

Ich lege sanft die Hand
auf deine Augen.
Und segne deine Blicke.
Heut wünsch ich dir Ansehen,
wenn ein Gegenüber
sich vor dir verschließt.

Ich lege sanft die Hand
auf dein Herz.
Und segne dein Pochen.
Heut wünsch ich dir Liebe,
wenn fern sind,
die dir nah.

Zur Autorin:

Martina Resch, aufgewachsen in Frauenstein, lebt, arbeitet und studiert in Linz, sie ist Theologin, Partnerin, Mutter und „Kundschafterin“ – ein Projekt im Rahmen des Zukunftsweges der Diözese Linz. Die KirchenZeitung wird vier Texte der „Wundersucherin“ bringen.

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