Wort zum Sonntag
Deshalb setzt sich Sei So Frei, die entwicklungspolitische Organisation der Katholischen Männerbewegung in OÖ, dafür ein, dass möglichst viele Menschen in Guatemala einen Ofen bekommen.
Eine Metallplatte über offenem Feuer oder ein paar aufgestellte Steine als minimalistische Wärmespeicher – so wird in Guatemala üblicherweise gekocht. Tischherde verändern diese Gewohnheiten und noch vieles mehr: Die Frauen sind nicht mehr dem ständigen Rauch und Ruß durch offenes Feuer ausgesetzt, das Risiko von Verbrennungen verringert sich, die Höhe der Kochstelle ermöglicht ergonomischeres Arbeiten. Die Menge an benötigtem Brennholz reduziert sich um zwei Drittel. Und Öfen liefern Wärme in kalten Nächten – ein großer Pluspunkt im Hochland Guatemalas.
In Joyabaj, einer rund 300 km² großen Gemeinde mit etwa 85.000 Einwohner/innen, wurden mithilfe von Sei So Frei bereits in 17 Dörfern von lokalen Ofensetzern Holzsparöfen errichtet; rund 20 Prozent der Kosten steuert der Bürgermeister bei. Ein kompletter Holzsparofen kostet 550 Euro. „Dass wir 1.500 Öfen bauen würden, hätte ich nicht gedacht, als uns vor neun Jahren ein paar Frauen aus Xek’ich’elaj um Holzsparöfen gebeten haben“, sagt Sei-So-Frei-Geschäftsführer Franz Hehenberger.
Ofen Nr. 1500 steht in der Hütte der fünffachen Mutter Roselia Matías im Dorf Los Llanos. Der zwölfjährige älteste Sohn lebt nicht mehr bei ihr, der Vater ist mit ihm in die USA ausgewandert. Geld bekommt Roselia von ihrem Mann keines. „Er behauptet, ich hätte mittlerweile einen anderen“, erzählt sie bedrückt. „Aber mein Sohn arbeitet schon und schickt manchmal etwas.“ Für ihren Lebensunterhalt bewirtschaftet die 35-Jährige ihr 225 m² großes Grundstück. Jetzt freut sie sich über Ersparnis von Zeit und Geld. In den nächsten Monaten sollen weitere 273 Familien, u. a. in Los Llanos und Tzitzil, einen Holzsparofen in ihren Hütten erhalten.
Mehr Infos unter: ooe.seisofrei.at
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