Wort zum Sonntag
Im Jahr 1983 besiegelten Linz und die südukrainische Stadt Saporischschja (russische Schreibweise Saporoshje) ihre bis heute bestehende Städtepartnerschaft. Das nahm die Organisation Christliche Solidarität International (CSI) zum Anlass, einen offenen Brief zu der Lage der ukrainischen Christen zu veröffentlichen, der auch in der Kirchenzeitung in Auszügen publiziert wurde. In dem Schreiben wurde auf konkrete Fälle der Verletzung der Religionsfreiheit verwiesen und die Anerkennung des Existenzrechtes für die vier Millionen Gläubige zählende verbotene ukrainisch-katholische Kirche sowie für die ukrainisch-orthodoxe Kirche gefordert, die von völliger Russifizierung bedroht sei. Der Bericht, in dem über die Initiative von CSI in der Kirchenzeitung berichtet wurde, löste mit der Zeitverzögerung von 22 Monaten heftige Reaktionen aus Moskau aus. In der Zeitschrift „Wissenschaft und Religion“, die immerhin 345.000 Stück Auflage hatte, wetterte Oleg Wowk, ein „Dozent für ausländische Ideologien“, gegen CSI und die Kirchenzeitung. Die Redaktion der Kirchenzeitung wurde in dem Artikel einer „provokatorischen Lügenkampagne“ bezichtigt. Die CSI-Verantwortlichen seien „apriorische Gegner“ des Kommunismus. Dahinter stünden Kreise der ukrainischen katholischen und orthodoxen Kirche im Exil, die vom CIA finanziert seien und „ein nuklearer Holocaust“ befürworten würden. In der Moskauer Zeitschrift wurde sogar offen mit Auswirkungen auf die sowjetisch-österreichischen Handelsbeziehungen gedroht.
Dankbar zeigten sich hingegen die ukrainischen Katholiken in einem Schreiben. Die Kirchenzeitung zitierte daraus: „Unsere Herzen füllen sich […] mit Tränen der Freude und mit menschlichem Glücksgefühl, wenn wir erfahren, daß es ein Volk (das österreichische; d. Red.) gibt, das unsere Leiden wie die eigenen trägt.“
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