Wort zum Sonntag
Die Priesterinnen-Weihe (in der Kirche wurde sie nie anerkannt) hatte der argentinische freikatholische Bischof Rómulo Braschi durchgeführt. Die Frauen hatten ein Amt angestrebt, das ihnen allein aufgrund ihres Geschlechts nicht offen stand. Der Tabubruch schlug weltweit hohe Wellen. Selbst manchen innerkirchlichen Befürwortern des Frauenpriestertums war es zu extrem, dass die Weihe sich über das katholische Kirchenrecht und die Autoritäten im Vatikan hinwegsetzte. Die Frauenkommission der Diözese Linz bekräftigte in einer Stellungnahme, dass die Priesterinnen-Weihe unerlaubt sei. Wer sich mit seinen Handlungen aus der Institution hinausbegebe, finde sich außerhalb der Institution wieder. Ähnlich äußerte sich Diözesanbischof Maximilian Aichern: Die Frauen würden die Einheit der Kirche mit ihrem Schritt gefährden. Papst Johannes Paul II. hatte 1994 quasi für alle Zeiten in Stein gemeißelt, dass die Priesterweihe nur Männern vorbehalten ist.
Zu Wort kam in der Berichterstattung der KirchenZeitung auch Christine Mayr-Lumetzberger, die prominenteste der sieben Frauen. Sie äußerte vor der Weihe noch die Hoffnung, dass die Kirche ihr Wirken wie einen Schulversuch zulassen möge. „Ich sage ja nicht, dass mein Weg unbedingt richtig ist. Aber ohne dieses Faktum (gemeint: die Weihe, Anm.) würde sich nie etwas ändern.“ Es sollte eine vergebliche Hoffnung sein, denn der Vatikan zeigte sich hart und exkommunizierte die Frauen wie zuvor angekündigt innerhalb weniger Monate. Mayr-Lumetzberger ließ sich trotzdem 2003 zur Bischöfin weihen.
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