Wort zum Sonntag
Bereits seit zehn Jahren waren jedes Jahr im Sommer Industriepraktikant:innen in Linz tätig, berichtete der Kirchenzeitungs-Redakteur Friedrich Gruber im Jahr 1974. Theologiestudenten, Geistliche, Seelsorgshelferinnen und kirchliche Sozialarbeiter konnten hier ein Praktikum machen. Organisiert wurde es vom Betriebsseminar der Katholischen Arbeiterjugend (KAJ). Linz hatte sich hierfür regelrecht als „Zentrum für die ‚geistliche Saisonarbeiterschaft‘‘‘ entwickelt, berichtete Gruber. Nur ein Drittel der Praktikant:innen kam aus Oberösterreich. Weitere 33 Prozent reisten aus Deutschland an und das letzte Drittel kam aus ganz Österreich. Dies könne dem geschuldet sein, dass sich Österreich bereits zu diesem Zeitpunkt als Industriestadt herauskristallisiert hat, vermutete Gruber. Für die Praktika stellten große oberösterreichische Betriebe Arbeitsplätze zur Verfügung. Darunter beispielsweise die Voestalpine oder Chemie Linz. Einen ganz speziellen Arbeitsplatz suchte sich der damalige Riedersbacher Pfarrer Schausberger aus. Er arbeitete den Sommer über in den nahegelegenen Kohlegruben in Trimmelkam. Dort wurde bis 1994 Kohle für das Kraftwerk in Riedersbach abgebaut.
Aber nicht nur der industrielle Fortschritt der Stadt sei Grund für die positive Annahme des Angebots gewesen. Die Kontakte des KAJ-Betriebsseminars zu Betrieben und Arbeiterschaft, die Organisation und das allgemeine Verständnis seien die Hauptgründe, berichtete der KiZ-Redakteur. Auch in den Betrieben kam die Aushilfe im Sommer sehr gut an. „Erfahrungen zu sammeln, die sich einmal in der Seelsorge auswirken werden“, darin habe der Geschäftsführer der Linzer Elektrobaufirma Sprecher und Schuh, Direktor Dornetshuber, die Vorteile des industriellen Praktikums für Priester und weitere geistlich gelehrte Personen gesehen, schrieb Friedrich Gruber.
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