Wort zum Sonntag
Die Corona-Pandemie trifft die ärmste Schicht der Bevölkerung am härtesten. Die Versorgung ist nicht zuletzt dank der katholischen Kirche sichergestellt.
Alle Menschen sollen zu Hause bleiben, lautet die derzeitige Devise in der Coronakrise. Doch was ist, wenn man kein Dach über dem Kopf hat? Obdachlose Menschen trifft die Ausgangsbeschränkung in besonderer Weise. Caritas und Diakonie tragen gerade in Krisenzeiten wesentlich dazu bei, die Basisversorgung der Obdachlosen in der Landeshauptstadt zu sichern. Die Caritas-Wärmestube und das „Of(f)‘n Stüberl“ der Diakonie sind nach wie vor geöffnet, für die Besucher/innen gibt es weiterhin die gewohnten Mahlzeiten. Wohnversorgte Personen können sich bei Bedarf Essenspakete abholen, müssen jedoch die Einrichtung danach wieder verlassen. Das Frauencafé FRIDA hat Montag bis Freitag an den Vormittagen geöffnet. Besucherinnen können sich bis zu einer Stunde in den Räumlichkeiten aufhalten, duschen und frühstücken. Für große Entlastung sorgt in Linz außerdem, dass die Notschlafstellen NOWA des Sozialvereins B 37 wegen Corona rund um die Uhr geöffnet haben.
Auch Obdachlosenseelsorger Helmut Eder hält die Stellung. Er ist nach wie in Kontakt mit seinen Klient/innen. Teilweise geschieht das telefonisch, doch besucht Eder auch die Sozialeinrichtungen. „Wobei ich natürlich die nötige Distanz wahre. Mir ist wichtig, dass sie mich sehen und ich ihnen vermittle, dass ich jetzt nicht ständig im Krisenmodus bin“, erzählt er im Gespräch mit der KirchenZeitung. Gerade jetzt will er beruhigend einwirken auf jene, die verzweifelt sind. Immer wieder kommt es vor, dass Helmut Eder mit Obdachlosen gemeinsam übers Handy ein Gebet spricht. Als Seelsorger setze er darauf, dass der Glaube auf die Hoffnung hin und nicht auf den Weltuntergang ausgerichtet ist. Kommen Anfragen zu materiellen Nöten, verweist er an die Sozialberatung der Caritas, die per Telefon oder E-Mail erreichbar ist.
Dort kümmert sich Leiterin Michaela Haunold mit ihrem Team um die Schwächsten der Gesellschaft. Nicht nur Obdachlose betreut sie, sondern auch zahlreiche Menschen, die durch die Coronakrise in die Armut gerutscht sind. „Bei manchen reicht das Geld nicht mehr, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen“, erzählt Haunold. Für armutsbetroffene Menschen organisiert die Katholische Jugend deshalb gemeinsam mit der Caritas OÖ nun Lebensmittelpakete und bittet die Bevölkerung um Spenden in Form von Lebensmitteln oder Einkaufsgutscheinen.
Um pflegebedürftigen Menschen, deren Versorgung nicht mehr sichergestellt ist, zu helfen, hat die Diözese Linz gemeinsam mit der Caritas Oberösterreich zudem eine Betreuungsmöglichkeit geschaffen. Im Priesterseminar Linz wird eine 24-Stunden-Betreuung geboten. Insgesamt stellt die Diözese Linz im Priesterseminar seit der Karwoche 14 Einzelzimmer dazu zur Verfügung. Die Betreuung der Menschen übernehmen Mitarbeiter/innen der Caritas Oberösterreich. Die Zuteilung der Betreuungsplätze erfolgt nach Dringlichkeit über die Sozialberatungsstellen der Stadt Linz. Die 14 Einzelzimmer im Priesterseminar in der Harrachstraße wurden teilweise mit Pflegebetten ausgestattet. Das Essen wird vom nahegelegenen Caritas-Seniorenwohnhaus Karl Borromäus geliefert. Vorerst besteht das Wohnangebot für einen Monat. «
Die medizinische Basisversorgung gewährleistet das Help-Mobil der Caritas. Der Bus macht jeden Montag und Freitag in Linz Halt. Er ist in Coronazeiten von 17–18 Uhr bei der Baumbachstraße 3 unterwegs.
Bei der Hilfsaktion der Katholischen Jugend OÖ können die Lebensmittel oder Gutscheine ab 3. April 2020 an den drei Linzer und den zwei Steyrer Sammelstellen abgegeben werden.
Infos: http://ooe.kjweb.at
Die Caritas hilft in der Krise auf viele verschiedene Arten. Detailinfos und Spendenmöglichkeit:
www.caritas-linz.at/spenden-helfen
Wort zum Sonntag
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