Wort zum Sonntag
Ein Erneuerungsschub ging bereits nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) durch die Ordensgemeinschaften. Das Konzilsdekret „Perfectae caritatis“ nannte als zeitgemäße Erneuerung des Ordenslebens die „ständige Rückkehr zu den Quellen jedes christlichen Lebens und zum Geist des Ursprungs der einzelnen Institute, zugleich aber deren Anpassung an die veränderten Zeitverhältnisse.“ Die Ordensleute sollten „die Lebensverhältnisse der Menschen, die Zeitlage sowie die Erfordernisse der Kirche wirklich kennen“.
Rangunterschiede, wie sie zwischen Laienschwestern und geistlichen Schwestern, zwischen und Laienbrüdern und Patres innerhalb der Gemeinschaften bestanden, sollten nach „Perfectae caritatis“ aufgehoben werden. Die Ordenstracht sollte „den gesundheitlichen Erfordernissen, den Umständen von Zeit und Ort sowie den Erfordernissen des Dienstes“ angepasst werden. Die Ausbildung der Jungen wurde länger, gründlicher und professioneller gestaltet. „Überlebte“ Tätigkeitsbereiche empfiehlt das Dekret aufzugeben. Und schließlich sollen Ordensinstitute keine Noviz/innen mehr aufnehmen, wenn sie „kein fruchtbares Wirken mehr erhoffen lassen“.
Abbruch und Neubeginn. „Es gibt bei den Ordensgemeinschaften viel Abbruch, Niedergang, aber auch Aufbruch“, sagt der Pastoraltheologe Rainer Bucher. Orden seien das situativste Element der Kirche. „Sie entstehen mit der Herausforderung und reagieren auf Zeichen der Zeit.“ Deshalb verschwinden sie auch wieder, wenn sich die Zeiten wandeln. „Was sind die aktuellen Zeichen der Zeit?“ Sich dem zu widmen, sei die Kernfrage für Orden, so Bucher. «
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