Wort zum Sonntag
In fast allen Pfarren haben Maiandachten einen festen Platz im Laufe des Kirchenjahrs. Für deren Organisation waren bisher schon großteils die Besitzer von Kapellen, wo das „Maibeten“ stattfindet, oder einzelne Pfarrgruppen verantwortlich, nur in geringem Maß die hauptamtlichen Seelsorger/innen. Heuer liegt das Zustandekommen der Maiandachten aber gänzlich in den Händen der Leute. Pfarren und Organisationen, etwa die kfb bieten aber dazu Unterstützung an, wie die folgenden Beispiele zeigen.
Pastoralassistentin Bernadette Hackl hat für die Kapellen von Kirchdorf/Krems Texte zum persönlichen und zum gemeinsamen Gebet im kleinen Kreis zusammengestellt. Wo möglich, legt sie sie in die Kapellen, oder sie bringt sie an einem Gitter oder einer Türschnalle an. Damit die Vorlagen Wind und Wetter standhalten, hat sie die Blätter laminiert. Sie wird in jeder Maiwoche neue Anregungen aushängen. Ganz ähnlich wird das in den Pfarren Meggenhofen, Aistersheim und Steinerkirchen/Innbach gemacht. Pastoralassistent Andreas Hagler hat ein Feierheft mit vier Vorschlägen, dem Wettersegen und Feldfrüchtegebet gestaltet, das bei den Kapellen ausliegt.
Mehrere Maiandachten zum Download finden sich auf der Website der Katholischen Frauenbewegung Oberösterreichs und etwa auch auf der Pfarr-Homepage von Peuerbach, einer Pfarre mit vierzig Kapellen.
Genau 31 Maiandachten sind in der Pfarre Windischgarsten geplant. Damit dürfte Windischgarsten jene Pfarre der Diözese sein, in der die meisten Maiandachten abgehalten werden. Zu manchen Andachten kamen an die siebzig Leute, erzählt Pfarrer Gerhard M. Wagner. Das ist natürlich aktuell nicht erlaubt. Pfarrer Wagner hat nun die Familien und Arbeitskreise, die für die einzelnen Maiandachten zuständig sind, gebeten, selbst die Initiative zu ergreifen und in der jeweils möglichen Form zu feiern. Wo er eingeladen wird, kommt er gerne hinzu. Davon unberührt bleibt aber das tägliche Rosenkranzgebet: Bereits seit dem Fest Maria Verkündigung, dem 25. März 2020, betet er täglich um 20.30 Uhr den Rosenkranz, dem man sich über die Website der Pfarre anschließen kann.
Eigentlich wollte Maria Rechberger eine Sonntagsmesse zahlen und dabei um Regen beten. Doch Gottesdienste in der Kirche sind erst ab Mitte Mai erlaubt, was der Bäuerin aus Reichenau im Mühlkreis zu lange gedauert hätte. „Ich bin erleichtert, dass wir bei der Maiandacht für den Regen beten können“, erzählt Rechberger. Bei der Kapelle, die sich gegenüber ihres Bauernhofs befindet, versammelte sich am 1. Mai ein kleines Grüppchen Gläubige. Der Grund, dass die Feier relativ kurz dauerte, war dann auch recht erfreulich: ein Schauer durchbrach die Trockenheit. Die Maiandacht in Habruck war der Auftakt einer Reihe von Maiandachten, die in der Pfarre Reichenau bis Monatsende stattfinden. „Die Feiern sind ein großes Bedürfnis in der Bevölkerung“, sagt Robert Seyr, Pfarrassistent in Reichenau. Er habe sich in letzter Zeit händeringend damit beschäftigt, wie die Pfarre in der Corona-Krise ihren Beitrag leisten sein kann. „Soziale Hilfsleistungen braucht es bei uns eher weniger, da werden wir gar nicht so viel gebraucht“, meint Seyr. Wichtiger sei, als Pfarre präsent zu sein, nicht zuletzt in der Liturgie. „Endlich können wir wieder anfangen und etwas tun. Ich bin froh, dass durch die Maiandacht ein erster direkter Kontakt zur Pfarrbevölkerung möglich ist“, betont der Pfarrassistent. «
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Turmeremitin Birgit Kubik berichtet über ihre Woche in der Türmerstube hoch oben im Mariendom Linz >>
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