Wort zum Sonntag
Auf die Frage nach einer Empfehlung für die Wahlentscheidung zwischen der Abtreibungsrechte unterstützenden demokratischen Vizepräsidentin Kamala Harris und dem eine massenhafte Abschiebung von Migranten versprechenden republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, sagte der Papst, er sei kein Bürger der USA und die wahlberechtigten Katholiken sollten ihrem Gewissen nach entscheiden. „Man muss das geringere Übel wählen“, so sein Rat. Ob dies „die Dame oder der Herr“ sei – das wisse er nicht. „Beide sind gegen das Leben. Wer Migranten an den Rand drängt und auch wer Kinder tötet (...)“, sagte der Papst mit Blick auf Harris und Trump. Es sei eine schwere Sünde, Migranten nicht willkommen zu heißen, und eine Schwangerschaft abzubrechen bedeute, „ein menschliches Wesen zu töten“.
Wie Franziskus bei der „fliegenden Pressekonferenz“ weiters erklärte, werde er nicht zur Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame nach Paris reisen. Damit dementierte er Berichte einer französischen Zeitung, wonach er an der Feier in Paris am 8. Dezember teilnehmen werde.
Weitere Reisepläne wollte Papst Franziskus weder bestätigen noch dementieren. Er äußerte jedoch den Wunsch, auf die Kanarischen Inseln zu reisen. Dort kommt derzeit eine große Zahl von Migrant:innen auf dem Seeweg aus Afrika an, um nach Europa zu gelangen. Viele ertrinken bei der gefährlichen Überfahrt.
Einen Besuch in seiner Heimat Argentinien schloss der Papst erneut nicht aus. Er wolle dorthin reisen, „es ist mein Volk“, sagte Franziskus. Doch sei noch keine Entscheidung gefallen. Zuvor warteten noch einige Dinge auf Klärung.
Papst Franziskus ist nach einer zwölftägigen Reise in den Südostasien-Ozeanien-Raum am 13. September wieder in Rom angekommen. Er hatte Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur besucht. In seinen Ansprachen setzte sich der Papst für Frieden und Dialog unter den Staaten, Kulturen und Religionen sowie für den Schutz der Umwelt ein.
Zu den Höhepunkten der bisher längsten Auslandsreise von Franziskus zählten unter anderem eine große Messe mit rund 600.000 Menschen in Osttimor und eine interreligiöse Begegnung vor der größten Moschee Südostasiens in der indonesischen Hauptstadt Jakarta.
Bereits am 26. September bricht das 87-jährige Kirchenoberhaupt zu einem viertägigen Besuch nach Luxemburg und Belgien auf.
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