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Das Territorium eines Wolfs ist sehr groß und liegt zwischen 100 und 350 Quadratkilometern. Daher ist es nur logisch, dass sich auch menschliche Siedlungen darin befinden, denen er bei seinen Streifzügen nahe kommen kann. Normalerweise meidet der Wolf jedoch den Menschen. Damit das so bleibt, rät der Naturschutzbund Österreich, keine potenziellen Nahrungsquellen in der Nähe von Häusern liegen zu lassen, wie etwa organische Abfälle, Essensreste oder Tierfutter. Außerdem sollte man Hunde nicht alleine herumstreifen lassen und sie während der Dämmerung und Nacht in einer geschützten Umgebung halten. Kommt es zu einer Begegnung mit dem Wolf im Siedlungsraum, gilt es, sich nicht dem Tier anzunähern oder es in seinem Verhalten zu stören. Keinesfalls sollten Sie versuchen, den Wolf anzulocken oder zu füttern.
Für Spaziergänge und Wanderungen gilt, Hunde an die Leine zu nehmen. Taucht ein Wolf auf: ruhig bleiben und das Tier beobachten. Gehen Sie nicht näher und versuchen Sie nicht, das Tier anzulocken oder zu füttern, sondern geben Sie dem Wolf genug Raum, sich zurückzuziehen. Wölfe sind nicht unbedingt scheu, aber vorsichtig: Sie versuchen erst einmal, die Lage zu sondieren, bevor sie sich zurückziehen. Was den Wolf vertreiben kann, ist lautes Sprechen, Klatschen und/oder Winken mit den Armen. Richten Sie sich auf, machen Sie sich groß. Verschwindet der Wolf wider Erwarten nicht, gehen Sie langsam, den Blickkontakt haltend, rückwärts – dem Tier sollte niemals der Rücken zugedreht werden.
Begegnungen zwischen Autos bzw. Autofahrer:innen und Rehen sind zwar wesentlich häufiger, dennoch kann auch mal ein Wolf die Straße queren. Nicht ratsam ist es dann, auszusteigen, den Wolf zu fotografieren oder zu filmen oder ihn zu verfolgen. Besser im Auto sitzen bleiben und entweder anhalten und warten, bis das Tier vorbeigeht, oder langsam weiterfahren.
Bären laufen Frau oder Herrn Österreicher nicht oft über den Weg, aber bei Wanderungen im Ausland kann es vorkommen, dass man sich in Bärengebiet bewegt. Auch in den Nachrichten tauchen die Tiere in letzter Zeit gehäuft auf. Kommt es zu einem Aufeinandertreffen, raten Organisationen wie beispielsweise Vier Pfoten oder Peta, nicht wegzulaufen, sondern stehen zu bleiben und sich ruhig zu verhalten. Hektische oder schnelle Bewegungen kann der Bär als bedrohlich wahrnehmen. Auch sollten keine Steine, Stöcke oder Ähnliches nach ihm geworfen werden. Entweder warten Sie ab, bis sich der Bär zurückzieht, oder gehen langsam, den Sichtkontakt haltend, aus seinem Blickfeld. Wie beim Wolf und generell Wildtieren gilt es sich dem Bären und/oder seinen Jungtieren nicht zu nähern, sie nicht anzulocken oder versuchen zu füttern. Zugunsten der eigenen Sicherheit verzichten Sie auch auf Fotos oder Videos.
Ist man in einem Bärenrevier unterwegs, sollte man sich entsprechend bemerkbar machen, sodass das Tier nicht überrascht wird und sich eventuell bedroht fühlt. Hunde gehören an die Leine. Von Winterhöhlen gilt es Abstand zu halten, auch von Bären, die gerade fressen. Es kann sein, dass der Bär sonst seine Beute verteidigt. Lebensmittel oder Abfälle sollten niemals im Wald zurückgelassen werden, auch nicht in der Nähe von Hütten oder am Waldrand.
Neben dem richtigen Verhalten bei Begegnungen mit Wolf, Bär und Co ist es auch sinnvoll, die Sichtung der jeweils zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde zu melden. So kann ein Überblick über Verhalten und Verbreitung der Tiere gewonnen werden.
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