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Vor kurzem reichten noch T-Shirt und Sonnenbrille für den Winterspaziergang, nun lassen uns Schnee und Eiseskälte wieder zu Mantel und Schal greifen. Relativ rasche Wetterumschwünge können das Immunsystem ziemlich herausfordern, eine Erkrankung kann schnell passieren. Nicht immer ist aber gleich der Gang zum Arzt notwendig. Vor allem bei Anfangssymptomen wie Halskratzen oder leichtem Husten können alte Hausmittel aus der Natur helfen.
Das Wissen um verschiedene Hausmittel, die nicht nur bei Erkältungen wirken, sondern zum Beispiel auch bei Kopfschmerzen, Magen-Darmbeschwerden oder kleinen Verletzungen wirken, wurde häufig in Orden bewahrt und weitergegeben, so auch bei den Barmherzigen Schwestern des Krankenhauses Ried (OÖ). Das Team des dortigen Gesundheitsparks hat in einem Buch bewährte und auf der Natur basierende Rezepte gesammelt. „Die Naturapotheke ist reich an Heilmitteln. Für jedes Wehwechen ist ein heimisches Kraut gewachsen“, sagt Julia Gsottbauer, eine der Mitarbeiter:innen, von denen die Hausmitteltipps stammen. „Alles was unser Körper braucht, wächst meist sogar rund ums eigene Haus oder man kann es bei einem Spaziergang durch Wald und Wiesen finden.“
Zur Stärkung der Abwehrkräfte eignen sich etwa Zutaten wie Kresse oder Ingwer, da sie Viren abtöten und die körpereigenen Zellen stärken. Bitterstoffe wie jene der Schafgarbe reinigen die Zellen und trainieren das Immunsystem. Für einen „Virenschreck“ werden je eine Handvoll Kapuzinerkresse, Kren und Brunnenkresse in einem Schraubglas mit starkem Alkohol bedeckt. Etwas Wasser dazugeben und drei bis sechs Wochen kühl und trocken lagern. Danach in eine Pipettenflasche abseihen und täglich zwei bis drei Tropfen einnehmen. Wer Alkohol eher vermeiden möchte, kann auf Oxymel zurückgreifen: Für diese Naturarznei ein halbes Glas Honig, 100 Milliliter Apfelessig, Kapuzinerkresse und einen Schuss Wasser mischen. Gut verrühren, bis der Honig vollständig aufgelöst ist. Dann ein Heilkraut, zum Beispiel Schafgarbe, dazumischen, in ein Glas abfüllen und vier Wochen kühl stellen, dabei jeden zweiten Tag gegen Schimmelbildung schwenken. Dieses Hausmittel kann zur Prävention einmal täglich mit ein bis zwei Esslöffeln eingenommen werden.
Gegen beginnende Erkältungen und Halskratzen empfehlen die Expert:innen aus Ried unter anderem die „Schmalzmilli“: Dafür wird eine Tasse Milch bis kurz vor dem Kochen erhitzt und dann ein Esslöffel Butter, ein Esslöfel Honig und ein Prise Zimt eingerührt. Diese Mischung soll am besten abends vor dem Schlafengehen getrunken werden. Ein anderes, auch sehr bekanntes Hausmittel gegen leichte Erkältungsbeschwerden sind Wickel. Dazu Maria Maier, wie Gsottbauer Mitglied des Gesundheitspark-Teams: „In dieser schnellen Zeit ist es wichtig, sich wieder auf alte Dinge zurückzubesinnen und zwischendurch innezuhalten. Ich bin eine leidenschaftliche Wicklerin!“ Für einen Kartoffelwickel werden Kartoffeln, eine Küchenrolle und ein Baumwolltuch benötigt. Vier große oder acht kleine Kartoffeln mit Schale kochen und in einem Blatt Küchenrolle zerdrücken. Etwas abkühlen lassen und in einen naturbelassenen grobfasrigen durchlässigen Stoff (z. B. Baumwolle) einschlagen. Auf Brust oder Rücken legen und circa eine Stunde wirken lassen. Ein- bis zweimal täglich wiederholen.
Auch wenn die Natur einen reichen Schatz an Wirkstoffen bereit halte, weist das Team des Gesundheitsparks Ried darauf hin, dass bei anhaltenden Beschwerden unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden sollte.
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