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Das überregionale Übertragungsnetz Österreichs, betrieben von der APG (Austrian Power Grid), besteht aus knapp 7.000 Stromleitungen, 67 Umspannwerken und 99 Transformatoren. Der jährliche Stromverbrauch beträgt rund 70 Milliarden kWh. Zwar treffen die Netzbetreiber Vorsorgemaßnahmen und haben Notfallpläne in der Hinterhand, dennoch kann nicht zu hundert Prozent ausgeschlossen werden, dass es aufgrund von technischem oder menschlichem Versagen, Wetterereignissen, Unfällen oder Sabotageakten zu einem Blackout kommt.
Im Unterschied zu einem „normalen“ Stromausfall bricht bei einem Blackout das Netz längerfristig und großflächig zusammen, betroffen sind dann weite Teile eines Landes bis hin zu mehreren Staaten – nicht nur das eigene Haus oder das eigene Viertel.
Um für einen Blackout gerüstet zu sein, rät etwa das Innenministerium, sich wie für einen „vierzehntägigen Campingurlaub in den eigenen vier Wänden“ vorzubereiten. Das fängt an beim Lebensmittel- und Getränkevorrat. Entweder werden die gelagerten Lebensmittel regelmäßig aufgebraucht und entsprechend nachgekauft oder es wird direkt ein Katastrophenschutzvorrat angelegt. Expert:innen raten bei den Getränken zu 35 Litern pro Person. Überlegt werden sollte, welches Familienmitglied welche Nahrungsmittel speziell benötigt. Ausgewählt werden sollten nicht nur lange haltbare Lebensmittel, sondern auch solche, die schmecken und die man zubereiten kann, rät der Zivilschutzverband. Fürs stromlose Kochen eignet sich etwa ein Campingkocher mit Gaskartusche, ein Fonduekocher mit Brennpaste oder auch die „Zivilschutz-Notkochstelle“.
Neben den Lebensmitteln sollten natürlich auch notwendige Medikamente ausreichend vorhanden sein. Ebenso wichtig sind Hygieneartikel im Katastrophenvorrat, von Zahnbürste und Seife über Toilettenpapier und Binden/Tampons bis hin zu Müllbeuteln.
Eine gewisse Summe Bargeld sollte ebenso für Notfälle beiseitegelegt werden, da auch elektronische Zahlungsmöglichkeiten bei einem Blackout wegfallen. Die Empfehlung der Österreichischen Nationalbank lautet, etwa die Höhe eines doppelten Wocheneinkaufs dafür zu verwenden.
Möglicherweise kann die Anschaffung eines Notstromaggregats sinnvoll sein. Diese gibt es mit einer Leistung von unter einem Kilowatt bis zu mehreren hundert Kilowatt. Passiert der Blackout im Winter, braucht es alternative Heizmöglichkeiten wie mit Petroleum oder Flaschengas betriebene Heizgeräte, Kachel- oder Kaminöfen, wenn vorhanden. Kerzen als alternative Lichtquellen werden weniger empfohlen, da hier Brandgefahr besteht. Zumindest sollte mit dem offenen Feuer sehr vorsichtig umgegangen werden oder noch besser auf einen ausreichenden Vorrat an LED-Lichtern gesetzt werden sowie auf Taschenlampen samt (Ersatz-)Batterien.
Eine weitere wesentliche Maßnahme ist es, die Pläne und das Verhalten bei einem Blackout im Voraus mit den Familien- und Haushaltsmitgliedern, Nachbarn oder anderen wichtigen Bezugspersonen zu besprechen, damit im Ernstfall schnell gehandelt werden kann. Dazu gehört, wer für welche Aufgabe oder hilfsbedürftige Person verantwortlich ist, das Vereinbaren von Treffpunkten usw. Vielleicht gibt es auch Vorkehrungen oder Notfallpläne in der eigenen Gemeinde oder dem Bezirk für den Fall eines Blackouts – darüber am besten im Vorfeld informieren, auch, ob es entsprechende Ansprechpartner:innen gibt.
Weitere Infos: www.oesterreich.gv.at/themen/notfaelle_unfaelle_und_kriminalitaet; zivilschutz.at
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