Sozialratgeber
Download hier >> oder Sozialratgeber KOSTENLOS bestellen unter office@kirchenzeitung.at oder telefonisch: 0732 / 7610 3944.
Schon bei leichten Krankheitssymptomen wird davon abgeraten, den eigenen Arbeitsplatz aufzusuchen, damit die Pandemie nicht wieder neu aufflammt. Wie schnell es wieder zu einem Anstieg der Infektionen kommen kann, wurde erst vor wenigen Wochen durch die Coronafälle in einem Postverteilerzentrum in Niederösterreich deutlich.
„Es ist im Interesse der Arbeitgeber, dass kranke Mitarbeiter zuhause bleiben. Das hat Corona nochmals deutlich gezeigt“, betont Johann Kalliauer, Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich, im Gespräch mit der KirchenZeitung. Dabei habe die Arbeiterkammer jedoch durch Erhebungen festgestellt, dass fast ein Drittel der Arbeitnehmer/innen trotz Erkrankung zur Arbeit geht. Sowohl Angst um den Arbeitsplatz als auch Loyalität mit den Kolleg/innen können bei diesem Verhalten eine entscheidende Rolle spielen. Kalliauer kritisiert in diesem Zusammenhang, dass vereinzelte Betriebe sogar Prämien oder Belobigungen aussprechen, wenn Mitarbeitende ein Jahr lang keinen Krankenstandstag beanspruchen mussten.
Kalliauer unterstreicht die Forderung der Arbeiterkammer, dass Arbeitnehmer/innen im Krankenstand vor Kündigung gesetzlich geschützt werden sollen. „Den Kündigungsschutz hier zu verbessern, wäre gerade wegen Corona ein Gebot der Stunde“, betont Kalliauer.
Es ist eine Idee, der die Arbeitgeberseite skeptisch gegenübersteht. „Die Kündigungen während des Krankenstandes kommen – sowie auch der Missbrauch des Krankenstandes durch Dienstnehmer – nur in Einzelfällen vor“, betont Doris Hummer, Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich. Die betriebliche Sozialpartnerschaft funktioniere auch in diesem Bereich so gut, dass es keine Notwendigkeit für eine Änderung der Gesetzeslage gebe. Viel wichtiger wäre es aus ihrer Sicht, gerade den kleineren Betrieben bei Langzeitkrankenständen ihrer Mitarbeitenden unter die Arme zu greifen, da diese den langfristigen Ausfall einer/eines Mitarbeitenden oft kaum stemmen können. Krank in die Arbeit zu gehen, helfe niemandem, betont auch Hummer: „Man steckt die anderen an und riskiert eine Verschlechterung des eigenen Gesundheitszustandes mit einem noch längeren Krankenstand.“ Wer krank ist, solle sich daher zuhause auskurieren.
Hummer: „Was ich mir in diesem Zusammenhang wünschen würde: Nicht jede Erkrankung zieht automatisch eine Arbeitsunfähigkeit nach sich – hier sollten die Ärzte mehr als bisher abwägen, ob die jeweilige Erkrankung tatsächlich die Ausübung des konkreten Jobs unmöglich macht. «
Sozialratgeber
Download hier >> oder Sozialratgeber KOSTENLOS bestellen unter office@kirchenzeitung.at oder telefonisch: 0732 / 7610 3944.
Erfahrungen aus dem Alltag mit einem autistischen Jungen >>
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>