Als die Corona-Maßnahmen verkündet wurden, haben wir schnell noch ein paar Einkäufe in Geschäften erledigt, die mit Mitte März zugesperrt wurden. Was sich für mich leider nicht mehr ausgegangen ist: der Besuch beim Friseur, den ich eigentlich für Ende März eingeplant hätte.#
Ich beneide in dieser Situation Männer mit Glatze, die haben es leichter. Die können locker ein paar Wochen ohne Friseur auskommen. Aber auch wer lange Haare hat, kann sich mit Gel stylen, die Haare hinter die Ohren streichen und schaut immer noch gut aus.
Ich bin ein Typ zwischen Glatze und langen Haaren, das ist ungünstig. Glatze wäre mir zu radikal und lange Haare kommen bei mir sowieso nicht in Frage, der Zug ist schon lange abgefahren. Das hätte ich vielleicht als Teenager ausprobieren können aber sicher nicht jetzt im mittleren Alter, wo das Haar oben schütter wird und auf Seite dicht ist wie eh und je. Lang ist in so einem Fall ein No-go. Diese Option fällt also flach, auch wenn meine Frau sagt, dass mir ein Zopferl gut stehen würde und dass das kein Scherz sei.
Mittlerweile stört mich der Ausblick, dass ich in den nächsten "Corona-Wochen" immer mehr verwildere. Ich fahre mir in letzter Zeit oft durch die Haare, was auch nichts nützt, aber es ist halt ein Tick. Auf youtube schaue ich die vielen Erklärvideos, wie man sich selbst die Haare schneiden kann. Das überzeugt mich nicht.
So wird am nächsten Wochenende meine Frau meine Friseurin, das wird eine Premiere. Immerhin besitze ich für die Bartpflege schon eine Haarschneidemaschine, das sollte die Sache erleichtern. Dennoch bin ich gespannt, wie es ausgeht. Wird es am Ende notgedrungen doch die Stoppelglatze?
Ich habe mir jedenfalls gedacht, dass ich auf Nummer sicher gehe und an dieser Stelle schon im Vorfeld über mein Haarschneideprojekt berichte. Gut möglich, dass ich nach der Aktion kein Wort mehr darüber verlieren möchte.
Paul Stütz