Die Erlässe der österreichischen Bundesregierung und behördlichen Anordnungen bezüglich der Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus (Covid-19) haben gravierende Auswirkungen auch auf das kirchliche Leben. Unser solidarisches Verhalten vor allem in den nächsten Wochen wird entscheidend sein für ganz Österreich! Dabei gilt als Grundregel: Jeder persönliche Kontakt, der nicht stattfindet, hilft, das Virus nicht weiter zu verbreiten, um dadurch vor allem besonders gefährdete Personen (ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen) zu schützen.
Mit Nachdruck wird darauf hingewiesen, dass die gesetzlichen Vorgaben der Bundesregierung und der Behörden ausnahmslos einzuhalten sind.
Als Kirche müssen und wollen wir gern auch unseren Beitrag leisten. Die Eigenverantwortung im Blick auf die Kontaktbeschränkungen soll nicht nur durch die behördlichen Anordnungen verpflichtend sein, sondern auch ganz bewusst mitgetragen werden von der Gemeinschaftsverantwortung der Kirche.
Deshalb wurden von Bischof Dr. Manfred Scheuer folgende weitere Maßnahmen als verbindliche Vorgabe für die Diözese Linz in Kraft gesetzt:
Den Medienunternehmen sagen wir einen besonderen Dank dafür, dass sie den religiösen Bedürfnissen der Menschen in unserem Land die entsprechende Aufmerksamkeit widmen und uns etwa auch durch Live-Übertragungen beim Aufrechterhalten eines Netzwerks des Gebetes unterstützen.
Totenwachen können derzeit nicht stattfinden.
Die Abschiednahme bei der Aufbahrung kann nicht gleichzeitig von mehr als 5 Personen, sondern hat hintereinander stattzufinden.
Beisetzungen dürfen derzeit nur im allerengsten Familienkreis am Grab stattfinden.
Zur Abhaltung der Trauerfeier wird auf die Regelung der Bestatter, die mit der Landessanitätsdirektion abgestimmt wurde, hingewiesen:
Nach aktueller Verordnung beträgt die maximale Anzahl von Personen, die sich versammeln dürfen (und darunter fallen auch Begräbnisse) fünf Personen (die Begräbnisleitung ist hierbei schon miteingerechnet.) Bei einem Grabgang ist zwischen dem Konduktpersonal (Träger, Begräbnisleitung, Arrangeur) und den Angehörigen ein Abstand von jedenfalls 2-3 Meter einzuhalten. Die engste Familie hat sich auf 5 Personen zu konzentrieren. In dieser Gruppe ist jedoch ebenfalls auf den Abstand von mindestens 1 Meter zwischen den Personen zu achten. In größerem Abstand kann natürlich eine weitere Gruppe von Familienangehörigen (so die Familie größer als 5 Personen ist) – wobei am besten auf die jeweilige Haushaltsgemeinschaft zu achten ist – der Beisetzung beiwohnen. Der Besuch des Grabes ist der Reihe nach, sobald die anderen gegangen sind, möglich. (Weihwasser und Erde darf NICHT vorhanden sein.)
Das Requiem (Messe bzw. Wort-Gottes-Feier anlässlich der Beisetzung) muss auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.
Bereits auf der Parte sollten entsprechende Hinweise geben werden (Bestatter verfügen über entsprechende Vorschläge).
Beispiele dafür sind: alle diözesanen pfarrlichen Veranstaltungen wie etwa Sitzungen des Pfarrgemeinderates, Pfarrcafés, Fortbildungen, Seminare, Klausuren, Einkehrtage, Vorträge, Konzerte, Seniorenrunden, Fastensuppenessen, Elternabende, Eltern-Kind-Gruppen, Jungschar- und Jugendstunden, Erstkommunion-Vorbereitung, MinistrantInnengruppen, Firmvorbereitungen, Flohmärkte, Chorproben, Eheseminare (Informationen dazu bei beziehungleben.at) und Veranstaltungen der Katholischen Aktion (und ihrer Gliederungen).
Danken möchte ich allen Frauen und Männern, die sich in den Pfarrgemeinden sowie den verschiedensten kirchlichen Einrichtungen – haupt- oder ehrenamtlich – in der Seelsorge und Pastoral dafür engagieren, um in diesen herausfordernden Zeiten Kirche präsent und den Gottesglauben erfahrbar zu halten. Die Unsicherheiten und täglichen Veränderungen im Einsatz füreinander und für die Gemeinschaft, zusammen mit den persönlichen Sorgen um Angehörige in der Familie, in der Nachbarschaft oder im Freundeskreis stellen mitunter eine erhebliche Belastung dar. Die Umstellungen in der täglichen Arbeit der Seelsorge, der Verwaltung, der Betreuung etc. ermöglichen aber hoffentlich zugleich manch positive Erfahrungen, wie der Zusammenhalt in der Kirche gerade in krisenhaften Zeiten gelebt werden kann oder auch alternative Formen der Gemeinschaft, der religiösen Nähe und der menschlichen Unterstützung gut umgesetzt werden.
DANKE für das christliche Miteinander und die Bestärkung im Vertrauen auf Gott!
Generalvikar Severin Lederhilger
Stand 16. März 2020