Schönborn legte in seiner Predigt jene Stelle im Lukasevangelium aus, bei der der zwölfjährige Jesus bei der Fußwallfahrt von Nazareth nach Jerusalem - "eine Entfernung, die etwa jener von Wien nach Mariazell entspricht", wie der Kardinal erläuterte - verloren geht und erst nach mehrtägigem Suchen im Tempel gefunden wird. Jesus habe dabei nicht nur seine Mutter Maria und Josef daran erinnert, dass er "in dem sein muss, was seines Vaters ist", sondern er erinnere auch die heutigen Christen, "dass es nicht nur das tägliche Leben, sondern auch einen Vater im Himmel gibt, der da ist, auch wenn wir das nicht recht verstehen".
Der heilige Josef sei aufgrund seines Verhaltens rund um die Geburt und Kindheit Jesu "der große Heilige der Hoffnung und des Unverstehens, auch in der Dunkelheit des Lebens", sagte der Wiener Erzbischof. Vom Nährvater Jesu könne man lernen, im Glauben zu hoffen, "auch dann, wenn wir nicht mehr wissen, wie es weitergeht". Nicht von ungefähr komme es daher, dass der am 19. März gefeierte Heilige als besonderer "Beschützer der Familie" gilt.
Die Feier mit dem Wiener Erzbischof ist auf YouTube abrufbar unter https://www.youtube.com/user/ErzdioezeseWien.