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Am Montag zeigte Österreichs Politikbühne ein trauriges Stück: Es wurde zum Schulterschluss gerufen, um eine EU-Vorschrift rückgängig zu machen: jene, dass ab 2035 alle angemeldeten Neuwagen emissionsfrei sein müssen. Dieser Beschluss auf EU-Ebene ist ambitioniert, aber gut und richtig: Jeder weiß, dass fossile Brennstoffe dem Klima schaden. Als Gegenargument wird nicht nur in Österreich „Technologieoffenheit“ ins Feld geführt, wenn es darum geht, diese Vorschrift auszuhebeln. Allerdings stimmt da etwas in der Argumentation nicht.
Denn erstens schreibt die Vorschrift gar keine Technologie vor. Es ist nicht die Rede vom „Aus“ für den Verbrennungsmotor. Er darf nur keine schädlichen Emissionen haben.
Zweitens muss klar sein, was „Technologieoffenheit“ bedeutet. Das kann doch nicht heißen, offen für Uralt-Technologien rund um fossile Brennstoffe zu sein. Sonst könnte man ja auch für die Wiedereinführung der Dampflok eintreten: Diese Lok beruht – wie Otto- und Dieselmotor – auf Technologie aus dem 19. Jahrhundert.
Im Übrigen kommen die neuen Technologien ohnehin. Insofern lässt das montägliche Politschauspiel Österreich alt aussehen.
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