KOMMENTAR_
Sie sind wie ein Schlüssel in die Vergangenheit – aber auch in die Zukunft. Längst spürt man es ja: Das Alte und Vergangene ist nicht einfach wertlos geworden. Es mag die Zukunft erschließen helfen. Aber dazu muss man sich auf die Handschriften verstehen, in denen dieses eingeschrieben wurde in den Lauf der Welt.
Morgenstern und Abendstern. Großer Wagen, Kleiner Bär. Für den „aufgeklärten“ heutigen Menschen sind es bloß verdichtete Anhäufungen von Materie, die fixen Naturgesetzen folgend ihre Bahnen durch das Weltall ziehen. Aber allein schon die Tatsache, dass man ihnen so bildhafte Namen verleiht, deuten an, dass Menschen mehr in diesen Himmelszeichen sehen als ziemlich viel Materie und Physik. Sie sind so etwas wir die Handschrift Gottes für uns.
Der Abendstern, der einen müde den Tag beenden lässt und der einen dann als Morgenstern schon wieder erwartet – bloß ein physikalisches Gebilde? Vielleicht sollte man öfter in dieser uralten und doch ewig neuen Handschrift Gottes am Himmel zu lesen versuchen. Vielleicht würde die Fähigkeit zum Staunen erwachen, sodass wir uns fragen, was Gott uns mit diesen Himmelszeichen sagen will. Vielleicht würde unser Herz besser Ruhe finden. Selbst Menschen, die bestreiten, fromm zu sein, geraten beim Blick in den nächtlichen Himmel in Andacht. Man müsste nur all die menschengemachten Lichter etwas zurückdrehen, um die Handschrift Gottes zur Geltung zu bringen.
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