KOMMENTAR_
Am Pfingstfest wird beim Gottesdienst aus dem zweiten Kapitel der Apostelgeschichte gelesen. Es ist immer wieder beeindruckend zu hören, wie die kleine Schar der jungen Kirche in Bewegung geraten und der Apostel Petrus als Sprecher auf die Menschen zugegangen ist. Diese Kraft des Geistes drängte ihn stets weiter, so sehr, dass seine religiösen Selbstverständlichkeiten auf den Kopf gestellt werden: Petrus tauft einen Heiden, den Hauptmann Cornelius. Das ist so im Konzept der jüdischen Jesusbewegung nicht vorgesehen. Für den Apostel ein Alptraum, aber er muss über seinen Schatten springen, weil er spürt, dass Gottes Geist dahintersteckt. Mit der Taufe des Hauptmanns Cornelius war eine Mauer gefallen. Das hat der Kirche Jesu ein neues Gesicht gegeben. Wenn man die Botschaft der Apostelgeschichte ernst nimmt und für wahr hält – warum sollte Gottes Geist nicht heute auch Änderungen in der Kirche anstoßen? Wenn damals so umstürzende Neuerungen wie die Taufe des Cornelius möglich waren, warum sollten heute nicht zumindest ein paar kleine Reformen möglich sein?
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