KOMMENTAR_
Nicht nur der Herbst schleicht sich langsam heran mit kühleren Temperaturen zwischen den Hitzetagen und braun werdenden Blättern. Auch die Nationalratswahl nähert sich und mit ihr schießen immer mehr Wahlplakate aus dem Boden. Sie sind plötzlich da, wie Pilze. Letztere machen Lust auf Eierschwammerlgulasch und Co, Erstere sollen Appetit aufs Wählen machen. Ob sich dieser beim Anblick der Hochglanzbilder einstellt, ist fraglich. Die einen stellen sich als zugängliche Familienmenschen dar, die anderen wollen mit ihrem Stammthema Klimaschutz punkten, die nächsten schauen unheimlich freundlich oder betont seriös, je nach nebenstehendem Wahlspruch. Alles legitim, schließlich will jede Partei möglichst viele Wähler:innen gewinnen. Doch verfolgt man auch nur ein wenig die jüngsten oder auch weniger jungen „Geschehnisse“ (um die Wörter Skandal und Affäre zu vermeiden) der österreichischen Politik, lassen die schönen Plakatbilder doch etwas an Glaubhaftigkeit vermissen – als läge ein grauer Schleier oder ein Filter darüber. Bis zum Schritt in die Wahlkabine dahinterzublicken und überzeugt ein Kreuzerl zu machen, wird nicht einfach. Aber nicht hinzugehen, ist auch keine Option.
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