KOMMENTAR_
In Sachsen und Thüringen haben knapp ein Drittel der Wähler:innen die in Teilen gesichert rechtsextreme AfD gewählt (auch das schwer einzuschätzende „Bündnis Sahra Wagenknecht“ fuhr zweistellige Ergebnisse ein). Wahlergebnisse sind selbstverständlich zu akzeptieren. Das bedeutet aber nicht, dass man das Wählerverhalten nicht kritisieren dürfte. Den Erfolg der AfD kann man vielleicht verstehen, aber nicht rechtfertigen – schon gar nicht mit dem Hinweis auf Frust, der vielen ostdeutschen Wählern nachgesagt wird.
Denn wie wäre das, wenn jemand aus Frust über das eigene defekte Auto die Autos der Nachbarn kaputtmacht? Sehr ähnlich ist es bei der Wahl von Extremisten: Sie stellen rechtsstaatliche und demokratische Grundsätze in Frage. Wer sie wählt, wählt nicht einfach eine Alternative zu anderen Parteien, sondern schwächt das demokratisch-rechtsstaatliche Gefüge. Bei all ihren Problemen sind aber Demokratie und Rechtsstaat die beste Grundlage für eine würdevolle und möglichst chancengleiche Entfaltungsmöglichkeit des Einzelnen und der Gesellschaft. Wer das untergräbt, schadet seinen Mitbürger:innen – und sich selbst.
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