KOMMENTAR_
Wer eine neue Wohnung bezogen hat – oder gar ein neues Haus –, wird feststellen: Da ist immer etwas zu tun. Vom ersten Tag an gilt es die Räume aufgeräumt zu halten und – man ist doch gerade erst eingezogen – schon stellen sich die ersten Reparatur-Notwendigkeiten ein. Und immer wieder gilt es zu erneuern und umzuplanen. Vielleicht ist in der Familie jemand dazugekommen oder ausgezogen. Wie es eben so kommt.
Seit dem 1. September begehen die christlichen Kirchen gemeinsam die „Schöpfungszeit“. Vom orthodoxen „Tag der Schöpfung“ am 1. September bis zum Fest des heiligen Franziskus am 4. Oktober sollen sich Christinnen und Christen ihr Zuhause besonders zu Herzen nehmen. Und ihr Zuhause, das ist die Welt. Die Erde genauerhin.
Es ist wie bei einem Haus. Man muss es in Ordnung halten. Eine zu eng gewordene Wohnung jedoch kann man verlassen. Man zieht eben um. Aus der Welt, der Erde im Besonderen, kann man nicht einfach umziehen. Da gibt es kein Anderswohin.
Die Sorge um die Welt ist eine der Hauptsorgen der christlichen Kirchen. Zu gerne verschiebt man ja große Probleme gerne auf eine spätere Zeit. Aber damit werden sie nur noch größer. Die von den Kirchen ausgerufene Schöpfungszeit ist eine Mut-Schöpfungszeit: Wagen wir doch das Projekt. Gestalten wir unser großes Zuhause doch so, dass es bewohnbar bleibt. Und tun wir das Notwendige jetzt. Schöpfungsgerecht zu leben wird erfüllender sein als ein Leben auf Pump. Wer könnte schon guten Gewissens im Bewusstsein leben, dass er seinen Nachmietern die Wohnung versaut hat?
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